Das Geheimnis des Falkengottes
- Autor*in
- Schulz, Berndt
- ISBN
- 978-3-401-06179-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 166
- Verlag
- Arena
- Gattung
- –
- Ort
- Würzburg
- Jahr
- 2007
- Lesealter
- 10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 9,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Nekti, Tiyi und Tamit decken im alten Ägypten des Jahres 2494 v. Chr. eine Verschwörung gegen die religiösen Gebote und deren Vertreter auf und stellen ihre eigenen Interessen - die Erlösung der Seelen ihrer Eltern aus dem Totenreich - hintenan, um das Leben der Prinzessin Haré zu retten. Nachdem das mit Hilfe des Priestersohns Ahmose gelungen ist, können sie ihr Bittgesuch an den Falkengott doch noch dem sterbenden Pharao mit auf den Weg geben.
Beurteilungstext
Die Informationen zu den Hauptpersonen, den Orten der Handlung und deren zeitliche Einordnung werden wie in einem Dramentext auf den ersten Seiten vor dem eigentlichen Beginn der Geschichte gegeben. Dass den drei Kindern Nekti, Tiyi und Tamit dabei auch gleich je zwei Eigenschaften zugeordnet werden, wirkt recht holzschnitzhaft und trägt zu dem Eindruck bei, dass die Kinder lediglich Statisten in der Handlung sind und den Leser so kaum näher angehen.
Der Autor nutzt zuweilen schnelle Perspektivwechsel, um die Spannung zu erhöhen. So wird dreimal erzählt, wie die Kinder sich in einem Höhlenlabyrinth verlieren; jeweils aus der Perspektive einer anderen Figur. Außerdem wird z.B. die Figur des Priestersohns Ahmose in einem eigenen, in die Handlung eingeschobenen Kapitel eingeführt, ohne dass bereits eine Beziehung zu den Hauptfiguren hergestellt wird. Erst 40 Seiten später spielt Ahmose dann wieder eine nun wichtige Rolle. Dies sind Verfahren, die die literarische Erfahrung von Kindern auf dem Weg zum differenzierteren Jugendbuch herausfordern und bereichern.
Dagegen stehen die mangelnde Charakterisierung der Hauptfiguren, ihre sterotype Apostrophierung als “die Unzertrennlichen” oder “die (drei) Kinder” und so mancher stilistische Lapsus. So bemüht sich der Autor, mit den kursiven Namenszusätzen ein historisches Flair zu schaffen, legt den kindlichen Hauptfiguren dann aber zuweilen moderne jugendsprachliche Wendungen wie “klasse Einfall” oder “Das kannst du komplett vergessen” in den Mund. Hier hätten etwas Zurückhaltung und neutralere Formulierungen gut getan.
Abgesehen von dem Unwahrscheinlichen, dass es den drei Kindern gelingt, die Verschwörung einflussreicher Männer zu durchkreuzen, wird auf die Lösung des “Falls” recht wenig Zeit verwendet. Plötzlich sind alle Verdächtigen festgenommen; lediglich die Verfolgung des Anführers wird noch in einem eigenen kleinen Kapitel geschildert.
Insgesamt ein im Trend liegender Kriminalroman mit kindlichen Helden und historischem Dekor, der die Leseinteressen etwas älterer Kinder befriedigen, ältere Leser aber kaum anzusprechen vermag.