Das Buch von allen Dingen

Autor*in
Kuijer, Guus
ISBN
978-3-8415-0041-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
93
Verlag
Aurum
Gattung
Ort
Frankfurt
Jahr
2011
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
6,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Thomas und seine ältere Schwester leiden unter dem religiös verbrämten Despotismus des Vaters. Erst als er auch die Mutter schlägt, fangen sie an sich aufzulehnen. Thomas zieht sich zurück, sucht den Kontakt zu Außenstehenden, schreibt Briefe, glaubt an die Macht des Geschriebenen. Die Schwester bricht die Herrschaft mit Gewaltandrohung. Helfen tun aber die emanzipierten Nachbarinnen, die Thomas aktivieren konnte, ohne das bewusst zu tun.

Beurteilungstext

Angenommen, es gäbe sie noch, die puritanische, christlich-fundamentalistische Familie: Dies ist das beste Buch, was ihr je unterkommen könnte - außer der Bibel natürlich. Hier wird die Welt auf die Füße gestellt, das bigotte Gehabe und das Selbstgefällige beiseite gefegt. Aber das Problem liegt nicht hierin, sondern darin, dass es diese Familien wohl kaum noch gibt. Allenfalls in den fundamentalistischen Familien, die aus dem Osten in die BRD eingewandert sind, weil sie hier das Heil zu finden glaubten. Aber die leben nicht in einer Gesellschaft, mit der sie sich und die sich mit ihnen auseinander setzt - sie leben isoliert ihr Leben und täten den Teufel, ein solches, überhaupt irgendein weltliches Buch zu lesen. Da bleiben nur die LehrerInnen, die den Kindern, die doch noch in die öffentliche Schule gehen, den bedauernswerten Opfern der fundamentalistischen Borniertheit, so etwas zu lesen geben könnten. Ich habe da wenig Hoffnung.
Der zentrale Satz ist: Das Glück fängt damit an, dass man keine Angst mehr hat. Und hier greift die Erzählung zur Tat. Alles was Angst macht, muss bewältigt werden. Inkonsequenterweise greift die Schwester des Helden zur Gewaltdrohung und damit zur Angst als Waffe, um die Gewaltherrschaft des Vaters und des Glaubens erfolgreich zu brechen. Die Schwester hatte keine Angst mehr, dem Vater zu drohen. Dessen Macht kann aber nur mit Gewalt gebrochen werden. Bornierte sind mit der Macht des Wortes nicht zu erreichen.
Also: Ich empfehle dieses Buch dringend, nur weiß ich nicht wem. Der Aufgeklärte wird kaum verstehen, was hier eigentlich verhandelt wird, der Unaufgeklärte wird gar nicht erst an dieses Buch heran kommen. cjh11.6

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von cjh.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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