Das Blubbern von Glück
- Autor*in
- Jonsberg, Barry
- ISBN
- 978-3-570-16286-6
- Übersetzer*in
- Höfker, Ursula
- Ori. Sprache
- Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 252
- Verlag
- –
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2014
- Lesealter
- 12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 14,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die 12-jährige Candice Phee schreibt ihrer Brieffreundin Denille in New York von ihrer Klasse und ihren Lehrern, ihrem Schulfreund Douglas, ihrem Goldfisch und wie es in ihrer Familie zugeht, in der niemand mehr glücklich ist, seit ihre 6 Monate alte Schwester im Schlaf starb. Das ist sieben Jahre her, seitdem zerfällt die Familie, jeder zieht sich von den anderen zurück. Candice überlegt nun, was sie dagegen tun kann. Sie verblüfft ihre Umgebung, handelt zielgerichtet - und hat Erfolg.
Beurteilungstext
Miss Bamford, die Englischlehrerin einer 6. Klasse in Albright, einer australischen Kleinstadt, hätte ahnen können, was sie mit ihrer Hausaufgabe, einen kurzen Erlebnisbericht zu jedem Buchstaben des Alphabets zu schreiben, bei
ihrer Schülerin Candice anrichten würde. Zum ersten Mal gibt das überkorrekte Mädchen seine Arbeit nicht rechtzeitig ab. Jeweils ein Absatz aus ihrem Leben, das genügt ihr nicht.
Sie muss beschreiben, wie es kam, dass ihre Eltern sich in eine jeweils eigene Welt zurückzogen und wie und warum ihr Vater und sein Bruder sich so zerstritten, dass ihr Onkel Brian zwar noch für sie da ist, aber kein Wort mehr mit den anderen spricht. Sie erzählt, dass sie sich Gedanken über ihre Lehrer und Mitschüler macht, sich aber lieber in der Bibliothek aufhält als mit den anderen zu spielen. Sie ist fasziniert von schwierigen Wörtern und komplexen Sachverhalten und so wundert sie sich nicht, dass Douglas, der Neue in der Klasse, ihr eröffnet, dass er aus einer anderen Dimension kommt. Sie ist zwar beunruhigt, dass die ihr zugeteilte amerikanische Brieffreundin nicht antwortet, schreibt jedoch trotzdem weiter. Falls der Leser das alles seltsam findet, so gibt es letztendlich doch einleuchtende Erklärungen. Man verfolgt gebannt die Schilderungen anhand der Buchstaben von A (wie Aufsatz) bis Z (für Zeitenwende), leidet und freut sich mit diesem klugen, nachdenklichen Mädchen, das seine kleine Schwester bezeichnenderweise nur Sky nennt, seit sie das Baby das erste Mal sah.
Es ist immer wieder erstaunlich! Manchmal erreichen uns Bücher aus Australien, in denen die Schriftsteller einen speziellen, eigenen Blick auf die Welt haben. Candice gilt als autistisch, doch das ist nur ein Stempel, der schwache Versuch einer Erklärung, warum jemand anders zu sein scheint. Aufgewachsen in einer zunächst sehr liebevollen Umgebung, von der sie Pumpkin (Kürbis) genannt wurde, macht sie sich Gedanken um fast jede Äußerung und Handlung anderer Menschen. Mit dieser Erzählung verstehen wir vielleicht besser, wie sehr Kinder uns brauchen - und gleichzeitig bereit sind, uns viele Unvollkommenheiten zu verzeihen.