Der Riss in unserem Leben

Autor*in
Jonsberg, Barry
ISBN
978-3-570-16636-9
Übersetzer*in
Höfker, Ursula
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
274
Verlag
cbj/cbt
Gattung
Dystopie
Ort
München
Jahr
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreKlassenlektüre
Preis
17,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Düstere Dystopie, die jedoch aufgrund der rasanten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz und den Klimaveränderungen durchaus real wirkt.

Beurteilungstext

In der von Barry Jonsberg entworfenen Near-Future-Dystopie, die in einer nahen Zukunft in Australien spielt, leidet die Welt unter den verheerenden Auswirkungen des Klimawandels. Große Küstengebiete sind überflutet, während ständige Hitze und intensive Sonneneinstrahlung von plötzlichen Unwettern und gelegentlichen Tornados abgelöst werden. Während die große Mehrheit der Bevölkerung in Armut lebt, gibt es eine privilegierte Gruppe von Menschen, die weiterhin ihren Wohlstand genießen kann. Der Großteil der Bevölkerung muss als Selbstversorger agieren und betreibt Tauschhandel, da sie sich mit Geld kaum etwas leisten können. Medizinische Versorgung ist für sie ein unerreichbarer Luxus, und viele Menschen sterben unnötigerweise, weil ihnen die dringend benötigten Medikamente fehlen.
Amanda (Amy) und Aiden Delatour sind die Kinder einer wohlhabenden und berühmten Wissenschaftlerin, deren Mann sich um Kinder und Haus kümmert. Der Familie mangelt es an nichts, sie gehören zu den Privilegierten, die die Klimakatastrophe und deren Auswirkungen in ihren schönen Häusern mit allem Komfort ausblenden können. Aiden, der Zwillingsbruder von Amanda, betrachtet es als seine Mission, seine Schwester zu beschützen, obwohl er ständig auf medizinische Hilfe angewiesen ist, da er seit seiner Geburt an einem Gendefekt leidet, der es ihm unmöglich macht, normale Nahrung aufzunehmen. Regelmäßige Krankenhausaufenthalte sind daher Alltag für ihn. Die heile Welt der Zwillinge fängt jedoch langsam an zu bröckeln, als Amanda während eines Schulausflugs mit einem Kajak einen Unfall hat und Aiden verzweifelt versucht, sie zu retten. Dabei wird er von der starken Strömung mitgerissen und abgetrieben, während seine Schwester von einem Wachmann gerettet wird. Sie wird mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht, während Aiden noch immer vermisst wird. Als er schließlich drei Kilometer flussabwärts gefunden wird, ist er schwer verletzt und muss in einer Klinik operiert werden. Doch nach Aidens Entlassung aus dem Krankenhaus erkennt Amanda ihren Bruder kaum wieder, da er sich verändert hat, und auch Aiden selbst spürt, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Gemeinsam machen sich die Geschwister auf die Suche nach Antworten und machen dabei eine Entdeckung, die ihr Leben für immer verändern wird: Es stellt sich nach und nach heraus, dass Aiden ein künstlicher Mensch ist, ein humanoider Roboter, von Amandas Mutter illegal entwickelt. Diese fürchtet nun, nachdem die Zwillinge die Wahrheit herausgefunden haben, dass Aiden nicht mehr kontrollierbar sein wird und möchte deshalb seine Maschinen abstellen und ihn damit sterben lassen. Nur eine Flucht kann Aiden davor bewahren. Seine Schwester, von den Plänen der Mutter entsetzt, hilft Aiden dabei, bei den sog. „Ausgestoßenen“ der Gesellschaft unterzutauchen, bevor er ganz verschwindet.
Der Science-Fiction-Roman „Der Riss in unserem Leben" von Barry Jonsberg besticht durch seinen einfachen und flüssigen Schreibstil, der einem jugendlichen Publikum entgegenkommen dürfte. Von Anfang an schwingt eine unterschwellige Spannung mit, die bewirkt, dass man den Roman nicht mehr aus der Hand legen kann, bis das Geheimnis um Aiden aufgelöst wird. Die Geschichte wird aus Amys Perspektive erzählt, was dafür sorgt, dass man als Leser emotional stark gelenkt wird und mit Amy bis zu dem Moment mitleidet, wo die humanoide körperliche Hülle ihres Bruders im häuslichen Garten beigesetzt wird.
Das Cover des Festeinbands zeigt die Zwillinge als Schattenbilder vor einem Nachthimmel über einer Großstadt. Dunkle Farben dominieren und veranschaulichen gut das Genre des Romans.
Der Autor setzt sich kritisch mit Themen wie Künstlicher Intelligenz, den Auswirkungen des Klimawandels und der wachsenden Kluft zwischen Arm und Reich auseinander. Sowohl junge Leser ab zwölf Jahren als auch ältere Jugendliche werden Gefallen finden an diesem Roman, der seine Spannung lange halten kann und er unter die Haut geht.


Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ChHö; Landesstelle: Bayern.
Veröffentlicht am 16.06.2023

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