Das alte Haus an der Gracht

Autor*in
Harding, Thomas
ISBN
978-3-96428-157-9
Übersetzer*in
T. Stuart, Nicola
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Teckentrup, Britta
Seitenanzahl
55
Verlag
Jacoby & Stuart
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Berlin
Jahr
2023
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFachliteraturFreizeitlektüre
Preis
22,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Es wird die jahrhundertelange Geschichte eines Hauses und seiner Bewohner*innen erzählt. Die bekannteste von ihnen war Anne Frank.

Beurteilungstext

Wer von uns Erwachsenen kennt nicht die tragische Geschichte von Anne Frank, die sich während des zweiten Weltkrieges mit ihrer Familie in einem Haus in Amsterdam versteckt hielt. Der vielfach ausgezeichnete Autor Thomas Harding erzählt sie in dem Bilderbuch „Das alte Haus an der Gracht“ für Kinder und bettet sie ein in die jahrhundertelange Geschichte dieses schmalen Hauses an der Prinsengracht.

Vor 400 Jahren legten Siedler das Marschland durch Kanäle, die Grachten, trocken, und ein Steinmetz ließ auf Pfählen ein schönes Haus bauen. Eine junge Frau mit ihren Kindern zog ein, später ein Kaufmann, ein Chemiker mit seiner Familie, und mal wurde es als Pferdestall genutzt. Es herrschte im Laufe der Jahrhunderte buntes Leben, Freude und Glück, aber das Haus erlebte auch Elend, Einsamkeit und Verfall.
1941 zog Otto Frank, der Vater von Anne, mit seinem Geschäft hier ein. Doch dann mussten sich jüdische Menschen vor Polizisten und Soldaten verstecken, und Anne, ihre Familie und Freunde suchten Zuflucht im Hinterhaus, bis sie entdeckt wurden. Nach dem Krieg kehrte Annes Vater zurück und kämpfte mit anderen Menschen darum, das Haus an der Gracht nicht abzureißen, sondern es für die Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Seit 1960 ist es ein Museum und ein Zentrum für Bildung.

Thomas Harding macht die wechselvolle Geschichte des Hauses für Kinder ab neun Jahren greifbar. Er erzählt in einfacher, einfühlsamer Sprache, sodass beim Lesen eigene Bilder im Kopf entstehen können. Vielfach verpackt er wichtige Aussagen in einem einzigen kurzen Satz. Die bekannte Illustratorin Britta Teckentrup begleitet mit eindringlichen, stimmungsvollen Illustrationen den Text. Die digitalen Collagen, die an Fotos erinnern oder auf ihrer Grundlage basieren, sind in gedeckten Farbtönen gehalten und harmonieren großartig mit der Geschichte.

Ob ältere Grundschulkinder von selbst dieses Buch in die Hand nehmen würden, bleibt wie immer bei ernsten Themen fraglich. Der Erzählton ist keineswegs angsteinflößend oder belehrend. Im Gegenteil. Hier wird liebevoll und klar erzählt. Die Geschichte dieses Hauses endet nicht nur traurig. Es blickt in die Zukunft, indem es der Öffentlichkeit geschenkt wird, wie auch Annes Tagebuch.
Begleitung und Zeit für Nachfragen oder Erläuterungen sind bei der Beschäftigung mit diesem Bilderbuch allerdings angebracht. Dabei hilft außerdem der sachliche historische Aufriss am Ende.

„Das alte Haus an der Gracht“ ist ein großartig gemachtes, eindrucksvolles Bilderbuch zu einem wichtigen Thema unserer Geschichte, das Kindern nicht vorenthalten werden sollte. Und ist auch für Erwachsene sehr interessant.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Babette Danckwerts; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 31.03.2023

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