Dark Lord. Da gibt`s nichts zu lachen

Autor*in
Thomson, Jamie
ISBN
978-3-401-06654-7
Übersetzer*in
Knefel, Anke
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Riedel, Anton
Seitenanzahl
270
Verlag
Arena
Gattung
Fantastik
Ort
Würzburg
Jahr
2012
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Aus heiterem Himmel fällt Dark Lord in die Welt der Menschlinge. Aus dem grimmen Herrn der Darklands wurde ein 13jähriger Junge bar aller magischen Kräfte. Sicher ein Racheakt seiner Feinde. Von nun an heißt er Dirk Lloyd, kommt in eine Pflegefamilie, muss zur Schule gehen und findet sogar Freunde. Die finden ihn zwar manchmal etwas merkwürdig wegen seiner martialischen Sprüche, aber im großen und ganzen wird er toleriert, ja sogar bisweilen bewundert. Doch zieht es ihn zurück in die Darklands.

Beurteilungstext

Ja, er ist abgrundtief böse, zumindest war er es und so soll es auch bleiben. Schließlich ist er Dark Lord, grimmiger Herrscher der Darklands. Misslich nur, dass ihm das in der Welt der Menschlinge keiner glaubt. Trotz seines Höllengelächters und seiner martialischen Sprüche. Kein Wunder, steckt er doch seit seinem Sturz auf den Parkplatz eines Supermarkts im Körper eines 13jährigen, etwas pummeligen Jungen. Das war mit Sicherheit ein Racheakt seines Widersachers Hadruban des Reinen, Herrscher über die Ritter der Weißen Schilde.
So, und nun muss er sich hier zurechtfinden. Vorläufig jedenfalls. Für später plant er eine Weltzerstörung und natürlich seine Rückkehr in die Darklands. Entsetzt bemerkt er jedoch, dass ihm auch seine magischen Kräfte abhandengekommen sind. Lediglich sein Umhang der Endlosen Nacht mit den Blutrunen und sein magischer Ring sind ihm geblieben. Diese werden im Fortgang der Geschichte noch eine wichtige Rolle spielen. Zu allem Unglück bekommt er auch noch einen neuen Namen: aus Dark Lord wird Dirk Lloyd. Es hilft alles nichts, der neue Dirk muss sich mit der neuen Situation arrangieren. Zuerst mit Polizisten und Sozialarbeitern, dann werden Psychologen auf ihn angesetzt, schließlich kommt er in eine Pflegefamilie und in die Schule muss er auch noch. Wenn diese Menschlinge nur nicht alle so nett, so verständnisvoll und so gütig wären! Solche Regungen sind einem Herrscher der Finsternis einfach suspekt. Und so kommt es immer wieder zu Szenen voller Sprach- und Situationskomik.
Doch mit der Zeit findet Dirk tatsächlich echte Freunde: Christopher, der Sohn der Pflegefamilie und vor allem auch Suus, das Gothic-Girl, das sich so brennend für schwarze Magie interessiert und sich in Dirk verguckt. Und so nimmt der Fantasy-Roman allmählich Züge eines Entwicklungsromans an. Denn Dirk ""vermenschlicht"" gewissermaßen. Er beobachtet an sich selbst so merkwürdige Gefühle wie Gewissensbisse oder sogar Mitgefühl. Und als auch noch ein von seinen Freunden unterstütztes Experiment zur Realisierung seiner Rückkehr in die Darklands schiefgeht, weil die Zauberformel versagt, lernt Dirk Trauer, Schmerz und Hoffnungslosigkeit kennen. Und plötzlich hat er selber Zweifel an seiner schwarzen Identität. Dies ist einer der stärksten Momente in dieser Geschichte, denn spätestens hier kann sich der Leser mit Dirk identifizieren. Und genau hier arbeitet der Autor mit einem genialen Trick. Denn kaum hat unser kleiner Held den Satz ""Ich will nur ein normales Kind sein"" gesagt, nimmt die Geschichte eine total überraschende Wende, und die Spannung steigt. Aus Dirk wird nämlich keineswegs der brave, normale und vermutlich etwas langweilige Menschenjunge, denn plötzlich kommt echte Magie ins Spiel. Auf wundersame Weise wird ihm nämlich seine wahre Herkunft offenbart in einer Art Vision. Und dem Leser werden in einem detaillierten Panorama die Darklands mit ihren Bewohnern präsentiert: Es wimmelt nur so von Orks, Goblins, bösen und guten Rittern, kurzum der Autor benutzt jetzt die ganze Klaviatur der Fantasy-Literatur. Und was wird aus dem geläuterten Dirk? Obwohl er weiß, dass er seine Freunde vermissen wird, will er zurück. Mit deren Hilfe wird alles vorbereitet - und dann kommt alles im letzten Moment ganz anders. Und man kann nur hoffen, dass in einem zweiten Band diese unglaubliche Geschichte weitererzählt wird.
Das Besondere an diesem Buch ist seine Mixtur aus Fantasy und Realität. Wir haben die Darklands, zwar nur als Vorgeschichte und dann als Vision, und wir haben die Realität mit ihren alltäglichen Dingen, aber auch mit den ganz gewöhnlichen Problemen von Teenies. Es gibt Freundschaften, kleine Verliebtheiten und Eifersüchteleien. Das wird zügig und spannend erzählt. Witzig sind überdies die Einschübe von Dirks Tagebucheinträgen, von Schulzeugnissen und von merkwürdigen Zeitungsmeldungen. Die auftretenden Kinder sind absolute Identifikationsfiguren und die witzig-kritischen Seitenhiebe auf manche Vertreter der Erwachsenenwelt werden den Lesern durchaus Vergnügen bereiten.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von bifi.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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