Dädalus und Ikarus

Autor*in
Herfurtner, Rudolf
ISBN
978-3-219-11466-9
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Sartin, Laurence
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2011
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die antike Sage von Dädalus und Ikarus wird kindgerecht nacherzählt. Um aus dem Labyrinth des Königs Minos mit seinem Sohn zu entfliehen baut der findige Dädalus Flügel aus Wachs und Federn. Die Flucht gelingt, doch Ikarus wird beim Flug über das Meer übermütig und kommt der Sonne zu nahe. Seinen jugendlichen Leichtsinn muss er mit dem Leben bezahlen.

Beurteilungstext

Die grausame und oft schwer nachvollziehbare Welt der griechischen Sagen ist normalerweise nicht unbedingt ein Stoff für die abendliche Gute Nachtgeschichte. Ob als Vorlese- oder Lesestoff, ist diese Thematik nicht das, wonach Kinder greifen. Um so verwunderlicher ist es, dass es diesem Buch gelingt, dem der Sage nach größten Erfinder, Handwerker und Baumeister des klassischen Altertums einen Charakter zu geben und seine Geschichte und die seines Sohnes so nachzuerzählen, dass eine Identifikation möglich ist und diese mystische Zeit ein wenig begreifbarer wird.
Anhand von Beispielen, die Dädalus Findigkeit unter Beweis stellen und seiner zwei Leitsprüche: “Not macht erfinderisch.” und “Jetzt muss ich mir was einfallen lassen.” wird seine Person entwickelt. Einschränkend wird aber auch erzählt, dass er sehr neidisch und eifersüchtig war und deshalb seinen begabtesten LehrbubenTalos vom Burgberg in Athen stürzte. Deshalb wurde Dädalus verbannt und landete auf der Insel Kreta. Dort hatte König Minos ein großes Problem mit einem Minotaurus (halb Mann, halb Stier). Dieses Monster fraß am liebsten junge Männer. Baumeister Dädalus sperrte den Minotaurus in eine Kammer in einem Labyrinth ein und alle 9 Jahre mussten ein paar junge Männer geopfert werden, die er verschlingen konnte. Doch die Tochter des Königs verliebte sich in einen von ihnen und Dädalus half ihm zur Flucht. Der König sperrte daraufhin Dädalus und seinen Sohn ins Labyrinth, wo die Geschichte wie bekannt weiter verlief.
Dem Erzähler gelingt eine logische Verknüpfung der Ereignisse, die sehr eng an die Originalvorlage gebunden ist. Sogar der Dichter Ovid findet Erwähnung. Die komplexe Geschichte offeriert Einstiege in die eigene Phantasie. Bspw. Dädalus Schlauheit, mit der er es schafft einen Faden durch eine Tritonmuschel zu ziehen. Oder seine grausame Tat, die nur dadurch gemildert wird, dass die Götter Talos in ein Rebhuhn verwandelten. Auch der gräßliche Minotaurus regt die Vorstellungskraft an.
Der Traum vom Fliegen, der Menschen schon vor langer Zeit beschäftigt hat, ist hier verbunden mit der Angst vor dem Absturz, dem Verlust eines Kindes, aber auch mit der Lehre: Wer hoch steigt, kann auch tief fallen.

Zu den Illustrationen: Die in Aquarelltönen gehaltenen Zeichnungen sind sehr naturgetreu. Die Landschaften und antiken Gewänder zaubern Griechenland herbei und den Figuren kann man ihre Gefühle am Gesicht ablesen. Der Minotaurus z.B. wirkt gefährlich, aber unglücklich zugleich. Er sitzt im Labyrinth aus Stein, hält einen Knochen zwischen den Händen und nagt mit seinen Stierzähnen daran.Sein Blick ist lauernd, abweisend, aber auch furchtsam.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von AZ.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Herfurtner, Rudolf

Herfurtner, Rudolf

Der Messias - Das Oratorium von Georg Friedrich Händel Teil 1

Weiterlesen
Herfurtner, Rudolf

Der Messias

Weiterlesen
Herfurtner, Rudolf

Beethovens 9. Sinfonie. Die Sinfonie in d-Moll von Ludwig van Beethoven

Weiterlesen
Herfurtner, Rudolf

Beethovens 9. Sinfonie

Weiterlesen
Herfurtner, Rudolf

Das Rheingold: Die Oper von Richard Wagner (Musikalisches Bilderbuch mit CD)

Weiterlesen
Herfurtner, Rudolf

Beethovens 9.Sinfonie

Weiterlesen