Dachs und Stinktier

Autor*in
Timberlake, Amy
ISBN
978-3-570-17722-8
Übersetzer*in
Gutzschhahn, Uwe-Michael
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Klassen, Jon
Seitenanzahl
144
Verlag
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
München
Jahr
2020
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Dachs lebt allein – und Stinktier passt da keinesfalls dazu. Leider kann er sich den neuen Mitbewohner allerdings auch nicht aussuchen...

Beurteilungstext

Dachs ist (wichtiger) Steinforscher und braucht nicht viel – er hat aber auch nicht viel. Zum Glück hat ihm Tante Lula ein Haus vermacht, in dem er leben kann. Als sie Stinktier ebenfalls erlaubt, in dem Haus zu leben, ist Dachs alles andere als begeistert. Stinktier kocht zwar grandios, er wäscht aber nie ab. Er hat eigenartige Verhaltensweisen und lenkt Dachs von seiner wichtigen Steinforschung ab. Was nun? Dachs‘ Versuche, Stinktier loszuwerden, scheitern leider. Doch Stinktier ist weder dumm noch frei von Gefühlen und schließlich spitzt sich die Lage so zu, dass Stinktier tief verletzt das Haus verlässt. Da erst merkt Dachs, wie er sich verhalten hat und dass er Stinktier schon ziemlich lieb gewonnen hat. Denn Stinktier ist ein poetischer Geist, er macht sich viele kluge Gedanken und er setzt sich für Hühner ein. Doch wie kann Dachs Stinktier zurückgewinnen?
Amy Timberlake bearbeitet in dieser Erzählung die tiefe Irritation, die eine durchbrochene Routine in einem eingespielten Alltag hinterlässt. Dachs hat keinen Sinn für die Belange anderer, ihn interessiert nur seine eigene Arbeit. Stinktier konfrontiert ihn nicht nur mit einer anderen Lebensweise, letztlich auch mit der Welt da draußen, die an Dachs bislang weitgehend vorbeigegangen ist. Diese Welt ist kompliziert und ambivalent und sie fordert von Dachs Neugier und Flexibilität, die er nicht zu haben glaubt. Diese Angst kehrt sich in Abwehr und gleichzeitig fühlt er eine ganz neue Sehnsucht. In eben diesem Gefühlsdrama verortet sich die neue Geschichte. Sensibel und ausgesprochen humorvoll zeigt sich ein personaler Erzähler in enger Fokalisierung auf den Dachs, aus dessen – oft ganz selbstverständlich vermittelter – Perspektive das Chaos geschildert wird. Dabei sind gerade die oft auch ironischen Darstellungen so herrlich leichtfüßig und tiefgründig zugleich, die den Text zu einem anspruchsvollen, aber seine Protagonisten zu so liebenswerten und sympathischen Wesen werden lassen. Dazu tragen auch die zumeist schwarz-weißen grafischen Zeichnungen Jon Klassens bei, die das herrliche Hybriddasein der vermenschlichten Tiere in Szene setzen. Das Ergebnis ist ein Lesegenuss der besonderen Art – nachdrücklich zu empfehlen!

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Diese Rezension wurde verfasst von mr; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 02.01.2021

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