Dachs und Stinktier.

Schlagwörter

• Freundschaft

Teaser

Dachs ist mit seinem eintönigen Leben als Steinforscher vollkommen zufrieden. Freunde braucht er keine, denn er kommt alleine ganz gut in seinem Leben zurecht. Doch plötzlich steht sein neuer Mitbewohner Stinktier vor der Tür und wirbelt das Leben von Dachs ganz schön auf.

Beurteilungstext

Das Buch „Dachs und Stinktier“ von Amy Timberlake erschien 2020 im cbj Verlag und wurde aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn übersetzt. Illustrationen von Jon Klassen sind in das Werk eingearbeitet.


Wichtige Steinforschung – was anderes braucht Dachs nicht. Schon gar nicht ein Stinktier als neuen Mitbewohner. Doch sein Leben mit jemand anderem zu teilen ist gar nicht so blöd, wie bisher gedacht. Genau darum geht es in diesem Buch. Zwei Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Der Dachs, der lieber allein für sich spannende Steinforschungen betreibt und das Stinktier, dass mit seiner offenen und lebendigen Art den Dachs an seine Grenzen bringt. Diese Konstellation macht die Handlung so wahrhaftig und lustig. Die Figuren werden anthropomorph dargestellt – sie besitzen also menschliche Eigenschaften. Und gerade durch diese menschlichen Gewohnheiten können sich Leserinnen und Leser wunderbar in die geschaffene Szenerie hineinversetzen.


Sprachlich wie gestalterisch punktet das Buch auf ganzer Linie. Die Dialoge und Monologe der Figuren sind wunderbar lebhaft. Besonders die Monologe des Dachs garantieren, dass Leserinnen und Leser sich in das „Einsiedlerleben“ hineinversetzen können („Ich komm schon allein mit meiner Zeit klar“). Der Wortschatz ist einfach aber dennoch abwechslungsreich. Fantasievolle Wörter wie „Raktenkartoffel“ steigern die Lesefreude. Neben der sprachlichen Gestaltung ist es vor allem die Bildgestaltung, die dieses Buch so zauberhaft macht. Auf einzelnen Seiten sind liebevolle Zeichnungen der Figuren abgebildet: Sei es das gemeinsame Frühstück von Dachs und Stinktier oder die Steinforschung des Dachses. Auch den Illustrationen von Jon Klassen ist es zu verdanken, dass das Buch ein stimmiges Bild-Textverhältnis aufweist, indem er erdige Farben verwendet und detailreiche Bilder anfertigt.


Zusammenfassend ein zauberhaftes Buch, dass mit seinen fantastischen Illustrationen und seiner herzerwärmenden Geschichte zwischen zwei so verschiedenen und sich doch ergänzenden Figuren. Ein Beweis dafür, dass Unterschiede Freundschaften nicht unmöglich machen, Vorurteile aber schon.