Bühne frei für Louis. Das Katastrophen-Tagebuch

Autor*in
Johnson, Pete
ISBN
978-3-7607-4020-1
Übersetzer*in
Vogel, Maja von
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
173
Verlag
arsEdition
Gattung
Ort
München
Jahr
2005
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Fachliteratur
Preis
12,50 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Louis hat mit Schule wenig im Sinn. Er träumt davon Comedy-Star zu werden.

Beurteilungstext

Louis ist mit seinen Eltern in eine andere Stadt gezogen. Hier fühlt er sich nicht wohl. Er geht nicht gern zur Schule. Louis findet die Lehrer abstoßend. Die Mitschüler sind ganz anders als er; sie arbeiten strebsam für die Schule. Über seine Witze lachen sie nicht. Mit seinen Eltern kommt Louis auch nicht gut zurecht. Er findet die Erwachsenen spießig und fühlt sich oft missverstanden. Louis träumt von einer Karriere als Comedy-Star im Fernsehen. Schließlich nimmt er heimlich an einem Fernseh-Casting teil. Es sieht so aus, als werde das der große Durchbruch für den Jungen. Das alles erfahren wir durch Louis’ fiktives Tagebuch vom 7. Januar bis zum 5. Juli; die Ereignisse geschehen also ungefähr in einem Zeitraum von einem halben Jahr. Die Tagebuchform (Ich-Form) gestattet es dem Protagonisten so ganz ungeniert in lockerer Jugendsprache über die Personen seiner Umgebung herzuziehen. Lehrer, Mitschüler, Eltern und andere Erwachsene werden in ihren Schwächen schonungslos bloßgestellt; deutlich wird sein Frust über die schulische Entwicklung. Mit seiner Freundin und Helferin entwickelt er ein “Eltern-Erziehungsprogramm” um seine egoistischen Ziele durchzusetzen. Änderungen an seinem eigenen Verhalten kommen dem Jungen nicht in den Sinn. Sein ganzer Ehrgeiz ist gebündelt in die Idee von der Karriere als Fernseh-Star, dafür braucht er weder Eltern noch Schule. Zwischendurch sammelt er zielstrebig Witze und probiert ihre Wirkung aus. Der Konflikt des Jungen mit den Erwachsenen macht nachdenklich, besonders in den Kapiteln über das Eltern-Erziehungsprogramm. Eine Lösung für das gestörte Verhältnis wird nicht angedacht. Insofern handelt es sich hier um eine sehr deprimierende Geschichte, die Ausführlichkeit der subjektiven Darstellung verstärken den negativen Eindruck. - Der deutsche Titel mit dem Titelbild (witzige Comic-Figur aus Plastik) geht an der Aussage des Buches vorbei. Es ist nicht einzusehen, warum die Übersetzerin nicht näher an der englischen Vorgabe geblieben ist: “How to train your parents”. In seiner Einseitigkeit provoziert das Buch. Vielleicht initiiert es aber dadurch Gespräche zwischen den Generationen; das wäre ein Erfolg.

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Diese Rezension wurde verfasst von WF.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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