Wie ich mein erstes Date (fast nicht) überlebte

Autor*in
Johnson, Pete
ISBN
978-3-407-82006-8
Übersetzer*in
Süßbrich, Julia
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Collins, Jen
Seitenanzahl
56
Verlag
Beltz & Gelberg
Gattung
Buch (gebunden)Erzählung/Roman
Ort
Weinheim
Jahr
2022
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiKlassenlektüre
Preis
10,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Tom, der pubertierende Ich-Erzähler, sucht zum ersten Mal eine Freundin, weiß aber nicht, wie er sich Mädchen gegenüber geben soll. Frustrierend für ihn ist, dass weder seine Schwester und deren Freund, noch das Internet hilfreiche Tipps geben können.

Beurteilungstext

Tom schafft es einfach nicht, eine Freundin zu finden. Daraufhin beraten ihn seine Schwester Paula und deren Freund Aaron, wie er es besser anstellen könnte: Er solle „heiß“ und auf Wirkung aus sein. Obwohl Tom nicht viel mit diesen Ratschlägen anfangen kann, lässt er sich darauf ein, dass Paula und Aaron sein Profil für die virtuelle Plattform „Schul-Schwarm“ komplett umschreiben und aufpolieren.

Tatsächlich meldet sich alsbald Tanja. Sie postet viele Bilder von sich und schlägt ein baldiges Treffen in einem Café vor. Während des Wartens auf Tanja führt Tom ein kurzes, nettes Gespräch mit der etwa gleichaltrigen Kellnerin. Dann kommt Tanja. Sie sieht aus wie ein Model und ist nun permanent damit beschäftigt, Fotos von sich zu posten. Obwohl er Tanja hübsch findet, beginnt Tom, sich zu langweilen und lässt ihr gegenüber bald durchblicken, dass er nicht die Person ist, die sein Profil suggeriert. Als Tanja daraufhin geht, ist Tom erleichtert. Während er versucht, sich von dieser Begegnung zu erholen, erscheint Emily, die Kellnerin, an seinem Tisch und lässt sich auf einen Kaffee einladen. An diesem Abend kommt Tom später als erwartet nach Hause und hat Paula und Aaron viel zu erzählen.

Das Buch greift ein Thema auf, das viele Jugendliche bewegt: Wie finde ich eine Person, die mich liebt? Wie soll ich mich geben? Was könnte diese Person von mir erwarten? Wie wirke ich auf sie? Internetplattformen haben regen Zulauf und verlagern die Partnersuche auf eine Art Marktplatz, wo jede Person die andere in gutem Aussehen und vorteilhaften Persönlichkeitsmerkmalen zu übertreffen sucht. Solche Mechanismen und deren Wirkungen werden in dieser Geschichte markant in Szene gesetzt. An Tanjas Verhalten wird deutlich, dass Selbstdarstellung und Ich-Bezogenheit nicht als Basis für ein Miteinander taugen. Als Tom beschließt, die fremden Ratschläge zur Verbesserung der eigenen Wirkung in den Wind zu schlagen und stattdessen zu sich selbst zu stehen, beginnt sich unerwartet eine Beziehung anzubahnen, in der gegenseitiges Wahrnehmen, Zuhören und Verstehen eine wichtige Rolle spielen werden.

Die Geschichte ist in einer schnörkellosen, treffenden Sprache aus der Ich-Perspektive geschrieben. Auch durch die präzisen Zeitangaben, die sich insgesamt über eine Woche erstrecken, lässt der Erzählstil an ein Notizbuch oder ein Tagebuch denken. Die knappen Aufzeichnungen lassen beim Lesen Raum für eigene Gedanken und Gefühle. Es finden sich außerdem zehn Schwarz-Weiß-Zeichnungen in dem Buch, die die Figuren in wechselnden Konstellationen und unterschiedlichen Gefühlslagen zeigen.

Diese Figuren, die mit wenigen Strichen klar gezeichnet sind, stehen jedoch in einer gewissen Spannung zum Inhalt, denn sie wirken allesamt älter und gesetzter als im Text dargestellt. Demotivierend könnte daher für die Leser*innen sein, dass die Figuren eher wie junge, abgeklärte Erwachsene erscheinen, nicht aber wie gefühlige, leicht konfuse Jugendliche, die sich nach dem ersten Date sehnen. Auch wenn zu berücksichtigen ist, dass dieses Buch ursprünglich im englischen Kontext erschienen ist, erschweren die Illustrationen eine Identifikation mit den Figuren und einen Zugang zum Inhalt, anstatt dies unterstützend mit anzubahnen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Christine Dr Lehmann; Landesstelle: Niedersachsen.
Veröffentlicht am 12.10.2022

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