Bestimmer sein. Wie Elvis die Demokratie erfand

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Alle wollen Bestimmer sein! Jeder hält sich für am stärksten, klügsten und am ehesten geeignet alleine zu bestimmen. Das sorgt natürlich für Streit, Stunk und Meuterei. Das kleine Erdmännchen Elvis jedoch ist klüger und bringt die Demokratie in den Dschungel. Nur so und nicht anders kann friedliches Zusammenleben funktionieren.

Beurteilungstext

Es könnte so ein herrliches Fleckchen Erde sein, dort hinter den Bergen, mit Sand, viel Grün und jeder Menge verschiedenster Tiere…doch es herrscht Streit und wildes Durcheinander. Jeder ist mit Jedem verzankt, alle wollen Recht haben, drängen sich in den Vordergrund und hacken aufeinander rum. „Bestimmer sein“ ist das Lebensmotto aller Tiere dieser kleinen Geschichte. Natürlich beanspruchen zunächst die Löwen- wie seit jeher- dieses Amt für sich. Doch die restliche Tierwelt ist hiermit gar nicht einverstanden. Zebras, Elefanten, Büffel und Kojoten proben den Aufstand und es lebt sich wirklich nicht schön in diesem Dschungel. Würde nicht ein mutiges Erdmännchen namens Elvis plötzlich beherzt für Ruhe und Gehör sorgen, man hätte Angst, ein Bürgerkrieg unter den Tieren bräche aus. Doch so nimmt die Geschichte eine Wendung. Erstaunlicherweise besitzt Elvis genügend Autorität, um in einer Versammlung alle Tiere davon zu überzeugen, dass eine demokratisch gewählte Regierung doch eine sinnvolle Lösung ihrer Probleme sei. Die Tiere lassen sich auf den Vorschlag ein. Eine Wahl mit Wahlkampf, geheimer Auszählung der Wahlergebnisse und zu guter Letzt einem demokratisch gewählten Parlament als Ergebnis des Ganzen schließt die Geschichte glücklich ab. „Das wäre doch auch eine gute Idee für die Zweibeiner…“ überlegt sich Elvis am Schluss zufrieden. Das überaus wichtige Thema Demokratie wird in diesem Buch kurzweilig, amüsant und auf kindgerechte Weise thematisiert. „Bestimmer sein“ zu wollen ist den Kindern aus vielfältigen Situationen geläufig, daher finde ich den Titel des Buches gleich sehr gelungen. Die recht kurzen Texte jeder Seite sind in Reimform gehalten und pfiffig formuliert. In wilden, großformatigen Zeichnungen werden das Chaos und Durcheinander des Machtgerangels sehr schön untermalt. Auf allen Seiten sind kleine gezeichnete Details vorhanden. Die Stimmung der jeweiligen Stelle der Geschichte korrespondiert sehr schön mit den Zeichnungen. Mit dem Einschreiten des Erdmännchens werden beispielsweise die Bilder des Buches klarer und ruhiger. Die Sache bekommt Struktur, indem die wichtigsten Punkte einer demokratischen Wahl kurz und präzise aufgezählt werden. Es kehrt Vernunft und Einsicht ein, die schlussendlich ein friedliches Miteinander für alle möglich macht. Das Buch ist ein sehr gelungener Beitrag zur politischen Erziehung. Kinder erfahren die unbedingte Notwendigkeit demokratischer Prinzipien auf sehr anschauliche Art und Weise. Die letzte Seite des Buches gehört, in feurigem Rot untermalt, dem wichtigen Apell „Wählen gehen!“ – ein sehr guter Gesprächsanlass bei der Erziehung zu politisch mündigen Heranwachsenden.