Ausgerechnet ein Bär!

Autor*in
Senior, Suzy
ISBN
978-3-7655-5476-6
Übersetzer*in
Fröse-Schreer, Irmtraud
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Kolanovic, Dubravka
Seitenanzahl
28
Verlag
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Gießen
Jahr
2021
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
10,00 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Der Fuchs hat einen schlimmen Unfall im Wald, doch das schöne Reh und das lustige Eichhörnchen lassen den Verletzte liegen. Dann kommt ausgerechnet ein unheimlicher Bär, der sich hingebungsvoll um ihn kümmert. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter wird hier in neuer, tierischer Besetzung erzählt.

Beurteilungstext

Mit „Ausgerechnet ein Bär!“ haben Suzy Senior und Dubravka Kolanovic das Gleichnis vom barmherzigen Samariter für Kinder gestaltet. Statt menschlicher Figuren kommen vier Waldtiere zu Wort und Tat: Fuchs, Bär, Reh und Eichhörnchen. Der Fuchs möchte seinen Geburtstag feiern und dazu das überall beliebte Reh und das Eichhörnchen einladen. Der Bär aber ist zu dick und zu gefährlich. Und überhaupt passen Bären und Füchse nicht zusammen, findet der Fuchs. Als ihm auf einem Spaziergang aber ein Unglück passiert und Hilfe nötig wird, gehen Reh und Eichhörnchen einfach an ihm vorbei. Armer Fuchs! Wer kümmert sich nun um ihn? Da kommt ausgerechnet ein Bär! Dieser versorgt nicht nur die Wunden des Fuchses, sondern bringt ihn auch nach Hause, pflegt ihn gesund und liest seinen Kindern Gutenachtgeschichten vor. Kein Wunder, dass die beiden fortan beste Freunde werden. Auf der letzten Seite gibt es noch einen kurzen Text, der die Beziehung zum Gleichnis vom barmherzigen Samariter herstellt. Auf diese Weise setzen sich schon jüngere Kinder mit der Botschaft der Geschichte auseinander: Vorurteile entsprechen nicht immer der Wahrheit. Die lebendige Sprache sorgt für Lesefreude, auch wenn die Erzählübergänge nicht immer fließend sind. Zu fragen ist, ob die literarisch meist positiv besetzte Figur des Bären gut gewählt ist. Leider können Kinder mit diesem Buch nicht nachspüren, wie es ist, selbst Vorurteile und zu haben, die sich dann doch nicht bestätigen. Ein Wolf würde diese Erfahrung vielleicht eher ermöglichen, oder zumindest eine ernstere Darstellung des Bären. Die Bilder lassen insgesamt an Mehrdeutigkeit vermissen und können, indem sie bloß niedlich und harmlos erscheinen, die vom Fuchs durchlebte Bedrohung und das Wunder seiner unerwarteten Rettung nicht einfangen.

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Diese Rezension wurde verfasst von cw; Landesstelle: Nordrhein-Westfalen.
Veröffentlicht am 08.02.2022

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