Aufräumen für Anfänger

Autor*in
Dumas, Kristina
ISBN
978-3-219-11717-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Worms, Ina
Seitenanzahl
32
Verlag
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Die Geschwister Tom und Marie stören sich wenig an der Unordnung und dem Dreck in ihrem Kinderzimmer. Argumente gegen das Aufräumen lassen sich aus Kindersicht mehr als genug finden. Da findet der Schweinehund, der sich dazu gesellt, schnell viele Freunde. Doch mit einem Exkurs zu Sauberkeit und Ordnung im Tierreich, historischen Hintergründen und der existentiellen Notwendigkeit von Ordnung in bestimmten Berufen muss der Schweinehund sich schließlich einen neuen Lebensraum suchen.

Beurteilungstext

Angeknabberte Essenreste, ein dreckiger Meerschweinchenkäfig, leere Chipstüten, überquellende Schubladen und verstreute Spielzeuge und Kleidungsstücke stören die beiden Geschwister wenig. Aufräumen sollen sie. Warum nur? Praktisch ist es doch, alles auf einem Haufen zu haben und es gibt so viele andere Dinge, die man stattdessen machen kann. Da ist es kein Wunder, dass Aufräumen als riesige Zeitverschwendung empfunden wird und wenig beliebt ist. Und letztendlich übernehmen häufig genug die Eltern diese Aufgabe wie die Kinder wohl wissen und darauf auch spekulieren. Das bietet Raum für den Schweinehund, der sich in der Unordnung und dem Dreck mehr als wohl fühlt und der es sich mit Marie und Tom Chips knabbernd in dem unordentlichen und dreckigen Zimmer gemütlich macht.
Bereits im nächsten Textabschnitt auf derselben Seite beginnt die Erläuterung zu Sauberkeit und Ordnung im Tierreich, die das Überleben der Art gewährleisten soll. Als Beispiele werden unterschiedliche Vögel und die Bienen genannt.
Der Schweinehund begleitet die Ausführungen mit Kommentaren ("Aufräumen - das ganze Leben lang? Ich dagegen lass es mir gut gehen und fresse lieber den köstlichen Honig!"). Auf allen Seiten wechselt sich der eigentliche Bilderbuchtext mit farblich hinterlegten Sprechblasentexten ab. In den Sprechblasen werden die Gedanken und Einstellungen der Kinder wiedergegeben und die Tiere kommen vermenschlicht bei ihren Säuberungsaktivitäten zu Wort.
Man erfährt, dass bereits alte Völker Ordnung hielten. Also findet der Schweinehund weder in der Geschichte der Zivilisation noch im Tierreich Freunde für Dreck und Chaos.
In Zusammenhang mit dem Frühling als traditioneller Zeit für eine umfassende Reinigungsaktion werden die Dienste eines Aufräumexperten erklärt.
Auch in Arbeitsstätten wie der Feuerwache und einem Opernhaus können wichtige Aufgaben ohne Ordnung nicht erfüllt werden.
Es folgen weitere Beispiele für Ordnung aus Märchen und phantastischen Geschichten für Kinder.
Vorteile des Aufräumens und Tipps dazu sind schließlich zusammenfassend auf einer Doppelseite wieder in Form von farbigen Sprechblasen und dazu passenden Illustrationen aufgeführt. Der Schweinehund sitzt dabei und ahnt Schlimmes:
Die Kinder haben aufgeräumt. Papa muss nicht mehr zum Aufräumen mahnen, alles ist übersichtlich verstaut und der Schweinehund sitzt in der Ecke und weint. Das Buch endet mit dem Hinweis, dass es nicht überall ordentlich zugehen muss und unordentliche Bereiche im Garten Lebensraum für Tiere und Pflanzen bieten. Dorthin zieht sich der Schweinehund zurück.

Das Eltern hinlänglich bekannte Problem einer gewissen Aufräumabneigung der Sprösslinge wird in diesem Buch aufgegriffen. Die typischen und immer wiederholten Argumente gegen das Aufräumen werden treffend dargestellt.
Der Inhalt passt zu Titel und Untertitel ("Ein Buch über Ordnung und Chaos") und die Idee mit dem Schweinehund ist gut. Auch informiert das Buch über wichtige Gründe für das Ordnung halten aus biologischer, kulturwissenschaftlicher und soziologischer Sicht.
Ein Kritikpunkt ist die recht unvermittelte exemplarische Darstellung von Nutzen und Notwendigkeit von Ordnung. Diese wirkt auch im weiteren Verlauf eher bemüht, willkürlich und ohne roten Faden.
So habe ich Zweifel, dass aufräumunwillige Kinder mit diesem Buch und den darin aufgeführten Argumenten zum Aufräumen bekehrt werden können. Einen pädagogischen Ansatz für eine Auseinandersetzung zwischen Eltern und Kindern bietet "Aufräumen für Anfänger" jedoch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von LB13; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 22.02.2017

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