Atemlos. Auf der Jagd nach dem Phönix-Medaillon

Autor*in
Baron, Adam
ISBN
978-3-446-27239-2
Übersetzer*in
Mihr, Ute
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
344
Verlag
Hanser
Gattung
KrimiBuch (gebunden)
Ort
München/Wien
Jahr
2022
Lesealter
10-11 Jahre12-13 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Freizeitlektüre
Preis
17,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Dem kleinen Cymbeline ist der geliebte Teddy bei London in den Fluss gefallen und war deshalb für ihn verloren. Etliche Jahre später rettet Jessica bei einem Familienausflug nahe Brighton einen schmutzigen Teddy aus diesem Fluss. Das Knuddeltier birgt ein Geheimnis und sorgt damit für Streit, Verwechslungen, Einbrüche und wilde Verfolgungsjagden.

Beurteilungstext

Bei der Lektüre von „Atemlos“ kann man durchaus außer Atem geraten, denn der Autor hetzt die Lesenden förmlich von Kapitel zu Kapitel. Jessica und Cymbeline erzählen jeweils parallel zueinander die turbulenten Ereignisse, seit der Teddy wieder aufgetaucht ist. Die unterschiedlich langen Berichte der Kinder enden immer gerade dann, wenn es sehr spannend wird und man unbedingt wissen will, wie es weiter geht. Das verführt zu hektischem und oberflächlichem Lesen, was wirklich schade ist. Es dauert eine ganze Weile, bis klar wird, dass jemand größtes Interesse hat, Mr. Fluffy, wie Jessica den Teddy genannt hat, zu finden und in seinen Besitz zu bringen. Es dauert auch eine ganze Weile, bis man mit allen Protagonisten vertraut wird. Beide Kinder leben in Familien, die gerade schwierige Situationen meistern müssen, und deshalb ist der Teddy nicht deren wichtigstes Problem. Jessicas Vater ist schwer erkrankt und so muss ihre Mutter als Krankenschwester allein für den Unterhalt der fünfköpfigen Familie sorgen. Sie werden deshalb ihr Haus verkaufen müssen. Cymbelines Eltern haben sich getrennt, und der neue Partner seiner Mutter ist dabei, mit beiden Töchtern einzuziehen. Überraschend taucht auch noch Cyms Vater auf und beansprucht vorübergehend die Couch im Wohnzimmer des kleinen Häuschens. Der Autor lässt die beiden Kinder sehr einfühlsam über ihre Empfindungen und häuslichen Erlebnisse berichten. Breiten Raum nehmen dabei die vielen geschwisterlichen Streitereien und Nickligkeiten ein. Aber an Situations-Komik fehlt es deshalb nicht. Und das macht diesen Kinderroman so leicht lesbar. Man erlebt Sportereignisse und Schulausflüge mit. Als Cym bei einem Museumsbesuch eine Brosche von Königin Elisabeth I. sieht, entdeckt er, dass es sich hier um eine Fälschung handeln muss, weil die Anzahl der gemalten weißen und roten Rosen nicht korrekt ist. Er berichtet seine Entdeckung sofort der Museums-Aufsicht und natürlich zu Hause. Aber niemand interessiert sich wirklich dafür. Genervt von den Streitereien ihrer Kinder um Mr. Fluffy, stellt Jessicas Mutter ein Bild des Teddys ins Internet, um ihn an das Kind zurück zu geben, dem er ursprünglich gehörte. Nun beginnt eine Serie rätselhafter Einbrüche, bei denen nichts gestohlen, aber alles verwüstet wird, ganz besonders die Kinderzimmer. Aber Mr. Fluffy verschwindet. Da die Erwachsenen sehr mit sich beschäftigt sind, werden nun die Kinder aktiv. Der Krimi endet mit einer wilden Verfolgungsjagd in Brighton, bei dem der geheimnisvolle Teddy beinahe in die Themse gefallen und unwiderruflich verloren gegangen wäre. Die Museums-Aufsicht hatte ihn an sich gebracht und musste ihn nach resoluten „Angriffen“ der Kinder wieder hergeben. Die Polizei schlitzte ihm schließlich den Bauch auf und heraus fielen: das Phönix-Medaillon mit den Rosen, etliche Ringe, Juwelen und drei Klaviertasten, die Königin Elisabeth bespielt haben soll. Die „Dame“ aus dem Museum entpuppte sich als raffinierte Diebin. Sie fotografierte die wertvollen Sammlerstücke in den Vitrinen und ihr Bruder, Mr. Fell, der Nachbar von Cymbelines Familie, fertigte daraus Kopien. Diese vertauschte seine diebische Schwester mit den Originalen im Museum. Dieses Diebes- und Hehler-Paar scheiterte daran, dass sich Mr. Fell bei den Rosen verzählt hatte und der kluge Cym dies entdeckt hatte. Jetzt beginnt ein umfassendes Happy End für alle Beteiligten. Und viel Geld gibt es auch für die beiden Familien, denn dieser Aufsehen erregende Krimi soll verfilmt werden. Es ist etwas schwierig, ein abschließendes Urteil über diesen Kinderkrimi zu fällen. Zweifellos ist er spannend und unterhaltsam. Kinder können sich bei den geschwisterlichen Kabbeleien wieder entdecken. Auch Freundschaften, bei denen es um Entfremdungen und Eifersucht geht, erleben die meisten Jungen und Mädchen. Patchwork-Familien kennen sicher auch viele aus eigener Erfahrung, ebenso Krankheit und finanzielle Sorgen. Und die Abenteuerlust, die Cym und Jessica antreibt, könnte ansteckend wirken. Es gibt also sehr viele Themen, die zu Gesprächen und Diskussionen zwischen Kindern und Erwachsenen führen können.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von gem; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 04.01.2023

Weitere Rezensionen zu Büchern von Baron, Adam

Baron, Adam

Atemlos. Auf dem Jagd nach dem Phönix-Medaillon

Weiterlesen
Baron, Adam

Atemlos. Auf der Jagd nach dem Phönix-Medaillon

Weiterlesen