Armstrong. Die abenteuterliche Reise einer Maus zum Mond
- Autor*in
- Kuhlmann, Torben
- ISBN
- 978-3-314-10348-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kuhlmann, Torben
- Seitenanzahl
- 128
- Verlag
- Nord-Süd
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Gossau
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 19,99 €
- Bewertung
Teaser
Der zweite Teil der Mäusesaga führt eine kleine Maus nun auf den Mond, und der eigentliche Beginn der modernen Raumfahrt wird hier offengelegt.
Beurteilungstext
Dass etwas im Zusammenhang der Mondlandung verdächtig erscheint, ist immer wieder Gegenstand öffentlicher Mutmaßungen gewesen. Waren die Amerikaner Neil Armstrong und Co. tatsächlich bis zum Mond gekommen? Verbirgt sich hinter der fantastischen Reise vielleicht ein großer Betrug? Nach seiner Fluggeschichte Lindbergh legt Torben Kuhlmann mit Armstrong ein Bilderbuch vor, das dieses Thema der neueren Kulturgeschichte nun in neuem Bild erscheinen lässt. Wieder ist es eine faszinierte Maus, deren Blick in die Ferne schweift. Doch während sie mit einem Teleskop erstaunliche Beobachtungen am Sternenhimmel macht, interessieren sich die anderen Mäuse dafür nicht. Zu tief verankert ist der Mäuseglauben, beim Mond handele es sich um einen großen Käse. Das möchte die kleine Maus widerlegen und ermuntert wird sie von einer alten Maus, die ihr einen Blick für die Möglichkeiten der Mäuse öffnet, die früher einmal große Flugkünstler waren; unverkennbar hier der Bezug zum Vorgängerbuch Lindbergh.
Nun beginnt die Maus zu experimentieren. Wie kann sie ins Weltall gelangen? Was kann ein Antrieb sein? Wie kann sie in den lebensfeindlichen Umweltbedingungen des Weltalls überleben. Die Maus entwickelt Lösungen, die uns von der menschlichen Raumfahrt gut bekannt sind. Nicht alles geht dabei gut und schließlich löst sie sogar einen Brand aus. Doch letztendlich gelingt das Unterfangen und die Maus schafft es zum Mond. Dass ihr die Menschen dabei auf die Schliche kommen, ist der Ausgangspunkt für die menschliche Raumfahrt, die sich in dem Kontext nun zu entwickeln beginnt. So endet auch dieses Buch mit dem Hinweis, dass der Vorgänger der menschlichen Überlegungen und Entwicklungen die Mäuse waren.
Torben Kuhlmanns Bild- und Textwelten eröffnen einen weiten Erfahrungskontext. Die Bilder zeigen fast (foto)realistische Einblicke in ein Amerika in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Er nutzt verschiedene Perspektiven und außergewöhnliche Darstellungsformen wie Zeitungsartikel und Fotorahmen, um die Handlung in eine vielfältige Medienwelt einzubinden. Kongenial verarbeitet er berühmte Fotos und Bildzitate, lässt die Maus wichtige technische Erfindungen machen und eröffnet damit einen gut nachvollziehbaren Einblick in eine enorme Leistung des Menschen, die hier am Beispiel einer kleinen Maus vorgeführt wird. Die kleine, scheinbar völlig überforderte Maus zeigt dabei eindrücklich, dass niemand zu klein für die großen Aufgaben ist, der nur eine Vision hat und konsequent verfolgt.
Am Ende des Buches findet sich eine kleine Dokumentation der menschlichen Raumfahrtsgeschichte, die einerseits noch einmal die Parallelen zur Bilderbuchgeschichte deutlich werden lässt, andererseits aber auch ausgesprochen informativ die Fiktionalität des Buches bricht.
So entsteht ein komplexes Werk, das ausgesprochen faszinierend, anspruchsvoll und ästhetisch vielgestaltig ist. Auch der zweite Teil der Techniksaga Torben Kuhlmanns kann überzeugen. Sehr zu empfehlen.