Armstrong. Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond
- Autor*in
- Kuhlmann, Torben
- ISBN
- 978-3-314-10348-3
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Kuhlmann, Torben
- Seitenanzahl
- 128
- Verlag
- Nord-Süd
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Gossau
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 19,99 €
- Bewertung
Teaser
Der zweite Band Torben Kuhlmanns über abenteuerliche Mäuse, genauso detaillierte und stimmungsvolle Bilder wie bereits in "Lindbergh", allerdings etwa 50 Jahre später und das Reiseziel ist auch viel, viel weiter entfernt...
Beurteilungstext
Der Autor/Illustrator Torben Kuhlmann hat 2012 in Hamburg sein Studium der Illustration und Kommunikationsdesign mit einer viel gefeierten Diplomprüfung abgelegt: „Lindbergh – Die Geschichte einer fliegenden Maus“. Der zweite Band der Reihe, „Armstrong - Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond“, erschien im Juli 2016, zusammen mit einem dazugehörigen Hörbuch.
Ganz offensichtlich ist auch in diesem zweiten Band eine Maus die Hauptperson, und wieder versucht sie, etwas Bahnbrechendes zu erfinden. Im zweiten Band soll jedoch keine Möglichkeit zu fliegen entdeckt werden, ein Pioniergeist, der der Notwendigkeit geschuldet war, in die USA fliehen zu müssen, um der kürzlich erfundenen Mausefalle zu entgehen. Stattdessen lebt unsere Maus bereits in New York, genauer auf einem Dachboden und findet dort ein Teleskop, mit dem sie den Mond beobachtet. Durch diese Beobachtung findet sie heraus, dass es sich beim Mond um eine Steinkugel handeln muss. Sie versucht ihren Mitmäusen davon zu erzählen, die ihr aber keine Beachtung schenken. Schließlich wisse man doch, dass es sich beim Mond um Käse handele! Doch der Maus wird ein Brief zugespielt, mit dem Hinweis, ins Smithonian, der bedeutenden US-amerikanische Forschungs- und Bildungseinrichtung mit Sitz in Washington, D.C. zu kommen. Letztlich nutzt die Maus das Wissen der Menschen, stellt eigene Berechnungen an und erfindet auch den Raumanzug (den sie im Goldfischglas testet) und wird schließlich, und das bereits 1955, die erste Maus auf dem Mond. Zurück auf der Erde wird sie von ihren Mitmäusen herzlich begrüßt und gefeiert, vor allem verbreitet sich nun unter allen Mäusen das Wissen, dass der Mond nicht aus Käse besteht. Das Buch endet mit einer kurzen Geschichte der Raumfahrt, in der von Galileo Galilei über die Hündin Laika bis zu Neil Armstrong die Entwicklung der Raumfahrt kurz erläutert wird.
Besonders auffällig, natürlich bei einem Illustrator als Autoren, ist die Umsetzung der Bilder: Sie muten cineastisch an, als würden sie einer Filmszene entspringen. Kuhlmann sagte auch in einem Interview, dass er sich stark an der Bildsprache des Kinos orientiert habe und viele Illustrationen als Filmszene gedacht hatte. Teilweise sind doppelseitige Bilder ohne Text eingefügt, aber auch Seiten, auf denen Bilder und Text wie in einem Sketchbook aufgeklebt erscheinen. Kuhlmann arbeitet mit Bleistift und Aquarellfarben, erschafft damit eine faszinierende Tiefe. Die Bilder wirken lebendig und reichhaltig, sie sind sehr detailreich und besonders die Lichtstimmung ist effektvoll.
Es handelt sich um ein Buch, das sich sehr gut zum Vorlesen eignet. Ich würde es allerdings nicht in einem Zug durchlesen, stattdessen lässt sich mit diesem Buch ein kleines Projekt realisieren: Da es in Kapitel unterteilt ist, bietet es sich an, an einem bestimmten Tag der Woche immer ein Kapitel vorzulesen, sich mit den Bildern zu beschäftigen und Ansätze von handlungs- und produktionsorientiertem Unterricht zu nutzen. Durch die erwähnten Doppelseiten ohne Schrift lässt sich auch gut mit sog. Leerstellen arbeiten.
Ich empfehle dieses Buch ganz klar weiter: Die Botschaft, dass auch kleine Mäuse mit Eifer und Lernwillen und den richtigen Hinweisen an der richtigen Stelle viel erreichen können, auch wenn ihnen nicht alle glauben, ist für Kinder, die sich vielleicht auch manchmal wie kleine Mäuse fühlen, wohltuend. Darüber hinaus ist das Bilderbuch ästhetisch so ansprechend, dass es eigentlich keine reine Kinderliteratur mehr ist, sondern durchaus auch als Kunst in den Bücherregalen von Erwachsenen stehen kann.