Arcan-Virus

Schlagwörter

• Abenteuer
• Krankheit
• Zukunft

Teaser

Das Mädchen Tanka trifft auf den flüchtenden Gregor, der in seinem Kopf unbewusst das Wissen trägt, um das tödliche Arcan-Virus zu besiegen. Doch sie ahnt nichts davon und will ihn an seine Feinde aufliefern.

Beurteilungstext

Der Science-Fiction-Roman “Arcan Virus” von Andreas D. Hesse ist eine sehr gut gelungene Vorausschau auf eine möglicherweise nicht allzu ferne Zukunft. Ein Virus hat die gesamte Menschheit versklavt, jeder der nicht alle paar Tage ein Antiserum erhält, stirbt. Kontrolle über dieses Antiserum haben mehrere große Konzerne. Eines Tages trifft das verwahrloste Mädchen Tanka auf den reichen Gregor, der auf der Flucht ist, seit sein Vater, ein Konzern-Lord, ermordet wurde. Zunächst denkt sie nur an die Chance, zwei Tickets in den rettenden Orbit zu erhalten, wenn sie ihn verrät. Doch mit der Zeit und mit Hilfe der K.I. Moto kommen beide darauf, dass Gregor mehr Wissen hat, als er selbst weiß. Mit dem Wissen in seinem Kopf könnte endgültig ein Antivirus geschaffen werden. Aber dieses Wissen ist erstens verschlossen und zweitens sehr gefährlich für die zwei.
Soweit zur Handlung, die den Leser von der ersten Zeile an mitten ins Geschehen wirft. Fast ohne Pause reihen sich konsequent die Ereignisse aneinander. Gerade dadurch wirkt der Roman sehr lebendig und realistisch und kann den Leser nach kurzer Zeit in seinen Bann ziehen. Durchgehende Spannung ist garantiert, vor allem auch weil man nie weiß, wie sich Tanka denn nun entscheidet. Liefert sie Gregor lieber aus und erhält dadurch Orbit-Fahrkarten für sich und ihre drogensüchtige Begleiterin? Oder soll sie ihm lieber helfen, sein Wissen zu aktivieren und damit möglicherweise die ganze Menschheit zu befreien? Bis über die Mitte hinaus ist dies unklar und steigert somit die Spannung deutlich.
Rücksichtslose Konzernbosse jagen den beiden und ihren Verbündeten Scharen von skrupellosen Sicherheitsbeamten hinterher, sodass auch die “action” nicht zu kurz kommt. Doch daneben stimmen besonders die anderen angeschnittenen Bereiche nachdenklich. Denn das dargestellte Zukunftsszenario ist bei weitem nicht mehr undenkbar, dazu kommt Kritik an machtgierigen Politikern, die eher über Leichenberge gehen, als ihre Position zu gefährden. Desweiteren gibt es Ausblicke auf mögliche Entwicklungen und Folgen der künstlichen Intelligenz, sowie die Problematik mit z.B. Drogen.
Alles in allem ein fesselnder, kritischer und vorausschauender Roman, der trotz des recht hohen Preises eine große Leserschaft finden sollte.