Anna und der Schwalbenmann

Autor*in
Savit, Gavriel
ISBN
978-3-8445-2140-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
Verlag
Der Hörverlag
Gattung
Ort
München
Jahr
2016
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,99 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

1939 in Krakau spürt Anna die Auswirkungen des Krieges, ihr Vater kehrt nicht heim und sie ist auf sich alleine gestellt. Der geheimnisvolle Schwalbenmann tritt in ihr Leben und es entwickelt sich zwischen den beiden eine Beziehung, in der sie erkennen, dass sie - um zu überleben - voneinander abhängig sind und voneinander lernen.

Beurteilungstext

Bei diesem Hörbuch handelt es sich um eine fesselnde Geschichte, die die Protagonisten Anna und der Schwalbenmann im 2. Weltkrieg erleben. Als Annas Vater, ein jüdischer Intellektueller, nicht nach Hause zurückkehrt, trifft die alleine zurückgebliebene Anna auf einen dünnen Mann, dem sie später den Namen “Schwalbenmann” gibt. Zu ihrem Vater hatte Anna ein ganz besonderes Verhältnis, er brachte ihr viele Sprachen bei. Dazu gehörte auch die Körpersprache, wodurch sie verstand, Gesten zu deuten.
Mit einfühlsamer Stimme lässt Laura Maire den Zuhörer an dem Beginn der Beziehung des Mädchens und dem Schwalbenmann teilhaben. Man spürt förmlich, wie Anna die Frage “Wie geht es dir?”, berührt. Mal erzeugt sie durch Temposchwankungen beim Vorlesen eine knisternde Spannung, mal berührt sie durch den Klang ihrer Stimme und lässt den Leser wunderbar an den Gefühlen der Figuren teilhaben. Bedingt durch die von ihr beherrschte Kunst des Vorlesens war ich so in die Geschichte eingetaucht, dass ich jedes Mal erstaunt war, wenn wieder eine von 5 CDs mit einer Gesamtlaufzeit von 6 h 18 min zu Ende war.
Fasziniert von der Entwicklung des Verhältnisses zwischen Anna und dem Schwalbenmann, ihren Strategien, wie das Annehmen verschiedener Identitäten, um sich nicht in Gefahr zu begeben, und dabei jedoch nie zu vergessen, was der Wahrheit entspricht, ist es kaum möglich sich diesem Hörbuch zu entziehen. So haben mich auch viele Gesprächsführungen nachdenklich gemacht, so z.B. die Äußerung: “Worte, die man nicht sagt, sind oft entscheidend”. Die gut überlegte Taktik des Schwalbenmannes immer darauf zu achten, dass er sich ansprechen lässt um dann, je nach seinem Gegenüber, in unterschiedlichen Sprachen zu antworten, ließ mich zu der Feststellung kommen, welch faszinierende Wirkung Sprache hat. Leise geflüsterte Dialoge, Ausdruck von Wut, Verzweiflung und Einsamkeit sind durch die hervorragende Intonation hautnah mitzuerleben.


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Diese Rezension wurde verfasst von PF.
Veröffentlicht am 01.04.2016

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