Am liebsten alle zusammen
- Autor*in
- Kosack, Gabriele
- ISBN
- 978-3-423-70867-8
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Hardt, Iris
- Seitenanzahl
- 171
- Verlag
- dtv
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2004
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 6,50 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Leonie führt ein aufregendes Leben. Die Elfjährige ist von ihren beiden Brüdern Max und Paul einiges gewöhnt. Nicht nur, weil sie älter sind als Leonie, sondern auch, weil sie geistig behindert sind. Doch allem Chaos zum Trotz, das die beiden Jungs anrichten, kann Leonie sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Als die Brüder in ein Heim kommen, setzt sie alles daran, die Familie wieder zusammenzubringen.
Beurteilungstext
Es verwundert nicht, dass die Autorin dieses Thema eigentlich in Form eines Sachbuches behandeln wollte. Dass wir hier nicht eine moralinsaure Betroffenheitsgeschichte lesen, liegt an dem humorvollen Ton, in dem Gabriele Kosack Leonies Geschichte erzählt.
Und es ist eine Geschichte mit einem ernsten Thema: Leonie, die gemeinsam mit ihren Brüdern und ihrer älteren Schwester bei ihrer Mutter lebt, erfährt in ihrem anstrengenden Alltag, dass ihre inzwischen getrennt lebenden Eltern die Anforderungen mit den behinderten Brüdern nicht bewältigen konnten. Obwohl sie die Beweggründe ihrer Eltern nicht wirklich durchschaut, ist für sie entscheidend, dass nur die Familie gemeinsam, die Probleme lösen kann. Ihr Blick auf ihrer Brüder ist geprägt von einer sehr zärtlichen Liebe zu den beiden. Sie fühlt die starken Anforderungen, die das auch für ihr Leben bedeutet zunächst nicht.
Fassungslos reagiert sie erst, als die Familie gänzlich auseinander zu brechen scheint. Die Brüder werden in einem Heim untergebracht, rebelliert sie und versucht die Brüder zu “befreien”. Sie, die so oft Vieles in dieser Familie zusammengehalten und organisiert hat, sieht sich als Alleinverantwortliche für dieses Desaster.
Erst am Schluss der Geschichte, stellt sie fest, dass sie - überfordert von der Situation - sich auf die Urteilskraft ihrer Eltern verlassen kann.