Als der Krieg nach Rondo kam

Autor*in
Romanyschyn, Romana
ISBN
978-3-8369-6203-2
Übersetzer*in
Dathe , Claudia Semenets, Oksana
Ori. Sprache
Ukrainisch
Illustrator*in
Lessiw, Andrij
Seitenanzahl
40
Verlag
Gerstenberg Verlag
Gattung
Bilderbuch
Ort
Hildesheim
Jahr
2022
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFreizeitlektüreVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Plötzlich ist alles anders – der Krieg kommt in die Stadt. Doch Freundschaft, Zuversicht und eine Entdeckung sind Instrumente, um sich ihm entgegen zu stellen.

Beurteilungstext

Große und kleine rote Blumen, Mohnblumen, leuchten einem fröhlich und einladend auf dem Cover entgegen, wenn da nicht in großen schwarzen Buchstaben das Wort „KRIEG“ stünde. Irritierend, ebenso die skizzenhaften Umrisse eines kleinen Panzers, der inmitten der Blumen auf ein Haus zielt. Auf der letzten Seite des Bilderbuches, „Als der Krieg nach Rondo kam“, erfahren die Leser*innen, welche Bedeutung der rote Mohn hat. In der Ukraine gilt er seit 1914 als Erinnerungssymbol an die Kriegsgefallenen.

Das vielfach ausgezeichnete ukrainische Künstlerpaar Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw hat im Jahr 2015 in seinem Heimatland dieses Bilderbuch herausgegeben. 2022 hat es der Gerstenberg Verlag in deutscher Sprache veröffentlicht, für Kinder ab fünf Jahren.

Krieg als Thema in einem Bilderbuch für so junge Kinder?
Blättert man zunächst durch die Seiten, wechseln sich helle, freundliche Illustrationen mit düsteren, abweisenden, in schwarzen und dunklen Farben gehaltenen ab. Rondo, die kleine, ungewöhnliche Stadt, ist zunächst voller Licht und Farben. Ihre Bewohner*innen sind ebenso zart wie phantasievoll und kreativ. Sie malen, schreiben Gedichte und singen. Sie lieben ihre Stadt, die der Illustrator Andrij Lessiw durch ungewöhnliche, abstrakte Zeichnungen und Collagen darstellt. Doch dann kommt der Krieg in die Stadt. Dunkelheit dominiert eine komplette Doppelseite. Panzer fahren auf einer leeren Straße, karge blattlose schwarze Pflanzen biegen sich im Sturm des Angriffs. Eine bedrohliche Szene, die Kindern Angst machen kann. Auch der begleitende Text erzählt vom Schrecken des Krieges und der Zerstörung des Lebens. Keine Sonne mehr, kein Licht, keine blühenden Pflanzen, kein Vogelsingen. Man möchte beinahe die Augen schließen oder das Buch zuklappen. Wie soll die Geschichte weitergehen?
Doch die Autorin Romana Romanyschyn lässt die Hauptfiguren des Buches, die Freunde Danko, Fabian und Sirka, zu Hoffnungsträgern werden. Die drei haben eine geniale Idee und stellen sich dem Krieg in den Weg. Und alle Bewohner*innen machen mit. Eine phantastische Befreiung beginnt.
Kindern vom Krieg zu erzählen, sie dabei nicht zu verängstigen und stattdessen auch in einer scheinbar ausweglosen Situation für Mut, Hoffnung, Kreativität und Freundschaft zu werben, ist ein Balanceakt, der dem ukrainischen Künstlerpaar in dem Buch „Als der Krieg nach Rondo kam“ gelungen ist.
Das Bilderbuch ist für Kinder weniger zum Selberlesen geeignet. Es braucht erwachsene Vorleser*innen, die sich gemeinsam mit den jungen Leser*innen Zeit nehmen für das Betrachten der äußerst phantasievollen, künstlerischen Illustrationen und für das Lesen der recht umfangreichen, eindringlichen Geschichte.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Babette Danckwerts; Landesstelle: Berlin.
Veröffentlicht am 31.03.2023

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