Alexander von Humboldt: oder Die Sehnsucht nach der Ferne

Autor*in
Mehnert, VolkerLieb, Claudia
ISBN
978-3-8369-5999-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Lieb, Claudia
Seitenanzahl
112
Verlag
Gerstenberg
Gattung
Buch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Hildesheim
Jahr
2018
Lesealter
12-13 Jahre14-15 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiFachliteraturVorlesen
Preis
25,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Humboldt ist immer noch spontan mit Wilhelm, dem Bildungsmenschen, verbunden, dabei ist Alexander derjenige, dem wir nacheifern mögen: Wissbegier, auch Neugier, lernwillig, 200 Jahre alt. Tolle Illustrationen!

Beurteilungstext

Das Buch bewegt sich zwischen erzählender Biografie, Sach- und Bilderbuch. Der informative Teil wird mit kleinen Einschüben noch verstärkt, fast quadratisch, kursiv gedruckt und mit Hinweis auf eins der großformatigen Bilder, von denen es sehr viele gibt. Oftmals sind sie ganzseitig, dann zitieren sie skizzenhaft, was Humboldt oder Bonpland vielleicht entsprechend auf ihrer berühmten Reise in den Norden Südamerikas mit einem Ausflug in die USA, die noch klein ist, sich noch entwickeln wird. Humboldts Reise führt aber - neben der Neugier auf geologischen, auf biologischen wie auf sozialem Gebiet, man kann die Neugier gar nicht so recht eingrenzen - in die Vergangenheit, in das, was bereits ist. Er will verstehen.
Das gelingt vor allem durch Katalogisieren und Erkennen von Strukturen. Ermöglicht hat ihm dies große Abenteuer der Tod der Mutter, die ihm das entsprechende Erbe ihres Mannes hinterließ. Das Geld macht den jungen Baron unabhängig. Er kauft sich die neuesten Geräte vom Strohhalmelektrometer über das Haarhygrometer, das Inklinatorium zur Messung der Neigung von Magnetlinien bis zu einem Cyanometer, um die Bläue des Himmels zu bestimmen. Man muss sich vorstellen: In einer Zeit ohne Dampfschifffahrt machen sich zwei Abenteurer auf den Weg in ferne Gebiete. Wie wird bezahlt? Wie wird gereist, genächtigt, gegessen, die Ausrüstung transportiert, wie werden die Sammlungskisten nach Europa transportiert? Das Buch bleibt hier ebenso unbestimmt wie es auch zum Beispiel Daniel Kehlmann in seiner "Vermessung der Welt", der im Anhang zitiert wird, bleibt. Bei Alexander von Humboldt besteht keine Gefahr, dass er seinem Wissensdurst überdrüssig wird, zu vielfältig ist er interessiert. Ein toller Mensch muss er gewesen sein, auch - oder gerade deshalb - er ganz oft seinen aktuellen Plan über den Haufen warf, um sich um Neues zu kümmern.

Das Besondere des mit Leinenrücken bespannten Buchs sind die Illustrationen. Claudia Lieb gibt ein gutes Gegengewicht zu den ganzseitigen Textanteilen, schafft ungewöhnliche Größenvergleiche, versteckt einige Male gar das Wesentliche. Die Bilder sind offensichtlich virtuos mit Hilfe des Computers entstanden, was eine traditionelle Illustration zu keinem Zeitpunkt vermissen lässt. Schattenbildung, Konstruktion, Anordnung, Vergröberung, Zusammenschau. Wunderbar! Und dabei kann man auch noch etwas Lernen, schlauer heraus gehen aus dem Buch als hineingegangen.

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Diese Rezension wurde verfasst von uhb.
Veröffentlicht am 21.07.2023

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