Akim rennt

Autor*in
Dubois, Claude K.
ISBN
978-3-89565-268-4
Übersetzer*in
Scheffel, Tobias
Ori. Sprache
Französisch
Illustrator*in
Dubois, Claude
Seitenanzahl
96
Verlag
Moritz
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2013
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der kleine Akim rennt um sein Leben. Sein Dorf - in einem nicht näher benannten Land - wurde von Soldaten überfallen. Akim wird von seiner Familie getrennt, ihr Haus ist zerstört. Als Soldaten kommen, ihn zu ihrem Gefangenen machen und ihn und andere Kinder für sich arbeiten lassen, gelingt ihm die Flucht. Er schließt sich einem Flüchtlingstreck an und findet Hilfe in einem Flüchtlingslager. Dort passiert am Ende ein großes Wunder: Akim findet seine Mutter wieder.

Beurteilungstext

Das Buch erzählt mit wenig Text, aber zahlreichen eindrucksvollen Bildern die Geschichte eines kleinen Jungen, die das Schicksal so vieler Kinder zeigt. Zuerst scheint der Krieg noch weit entfernt von Akims Dorf zu sein, friedlich spielt er mit den anderen Kindern am Ufer des Flusses. Aber dann sind Schüsse und Raketeneinschläge zu hören, die Häuser sind zerstört, es gibt Verletzte und Tote. Akim ist voller Angst: überall Trümmer, panisches Gerenne, fremde Gesichter... . Er hat seine Familie und sein Zuhause verloren und wird nach kurzer Zeit zusammen mit anderen Kindern ein Gefangener der Soldaten. Doch Akim gelingt die Flucht, er begegnet Menschen, die ihm helfen, und so gelangen sie über den Fluss und über die Grenze. In einem Flüchtlingslager findet er Sicherheit und Ruhe, die Trauer aber um seine Familie kann er nicht überwinden. Wie gut, dass man am Ende seine Mama gefunden hat, die ihn in ihre Arme schließen kann.
Hier wird ein selten behandeltes, bedrückendes Thema aufgegriffen, für das aber gerade aktuell durch den Krieg und die Flüchtlingssituation in Syrien Gesprächsbedarf besteht: Ein Kind ist auf der Flucht vor Gewalt. Akims Geschichte in einem namenlosen Land ist sehr persönlich erzählt, gleicht aber der Geschichte von vielen Kindern, Männern und Frauen. Einigen von ihnen gelingt es nach Deutschland zu kommen, in unsere Nachbarschaft, in unsere Schulen. Bei den deutschen Kinder kann das Buch Verständnis für ihr Schicksal wecken. Amnesty International , PRO ASYL und der Flüchtlingsrat NRW empfehlen dieses Buch und erhoffen damit mehr Aufmerksamkeit für ihren Einsatz für das Recht auf Schutz und Asyl.
Der belgischen Autorin und Illustratorin Claude Dubois ist es mit dieser Geschichte um das Schicksal eines kleinen Kindes gelungen, den Leser zu fesseln und zu berühren. Durch die erschütternden Bilder, die sie zeichnet , will sie “Gefühle umsetzen und teilen”. So widmet sie dieses Buch ihrer Mutter, die während des 2. Weltkriegs die Erfahrung von Flucht und Verlorenheit machen musste.
Das Buch ist sehr gut geeignet, um mit Kindern ab etwa neun Jahren über die Situation von Flüchtlingen zu sprechen. Mit jüngeren Kindern kann man mit seiner Hilfe darüber ins Gespräch kommen, wenn z.B. ein neuer Schüler aus einem Kriegsgebiet in die Klasse kommt. Grausame Tatsachen kennen viele Kinder bereits aus den Fernsehberichten oder Zeitungen. Hier nimmt die Geschichte für Akim ein gutes Ende, das erleichtert den Kindern die Auseinandersetzung mit dem Thema. Auch für Jugendliche und Erwachsene ist es ein sehr empfehlenswertes Buch.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von htd.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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