Abends, wenn der Sandmann kommt

Autor*in
Grimm, Sandra
ISBN
978-3-401-09064-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Müller, Hildegard
Seitenanzahl
84
Verlag
Arena
Gattung
Ort
Würzburg
Jahr
2007
Lesealter
0-3 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
12,95 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Vom Tagesende bis zum Aufwachen in der Nacht sollen 101 Anregungen den Eltern helfen, ihren lieben Kleinen das Zubettgehen bzw. das (Wieder-)Einschlafen zu erleichtern.

Beurteilungstext

Jedes Kind liebt Gute-Nacht-Geschichten, nicht nur, weil sie die Fantasie anregen, sondern vor allem, weil Eltern damit zeigen, dass sie sich Zeit nehmen und das Kind sie so einmal am Tag ganz für sich allein hat. Von daher sind junge Eltern sicherlich dankbar (hat man sich beim Verlag wahrscheinlich gedacht), wenn sie eine Sammlung von kurzen Geschichten, Liedern und Gedichten zur Hand haben, mit denen sich Einschlafrituale zelebrieren lassen. Die 101 Einschlafideen geben sich recht modern, kommen jedoch ohne Anleihen bei den Brüdern Grimm und der alten Sammlung “Des Knaben Wunderhorn” nicht aus. Schon merkt man den Qualitätsunterschied, die meisten neuen Reime funktionieren nur nach der ‘Reim dich oder ich fress dich’-Methode. Hans Magnus Enzensberger hatte bereits 1962 in “Allerleirauh” ca. 800 Kinderreime gesichtet, gesammelt und sie mit Stahlstichen illustriert, allerdings keine ‘Leseanweisung’ beigegeben. Da kann man fündig werden. Mag sein, dass nur Germanisten den Wert dieser anspruchsvollen Fundgrube erkannten.
Das Sandmannbuch nun ist schön bunt, aber es überzeugt nicht. Es ist ein echter Zwitter: weder Ratgeber noch Kinderbuch. Gestaltet wie ein Bilderbuch ist es doch nicht zum Selberlesen gedacht. Natürlich kann sich ein Kind die wunderschönen Illustrationen von Hildegard Müller anschauen, aber die Rituale sollen ja wiederum die Eltern durchführen. Die allerdings müssten sich spätestens beim dritten Versuch gegängelt fühlen, so genau ist vorgeschrieben, wie man zu sprechen oder sich zu bewegen hat, z.B. “Flitzen Sie im Zimmer hin und her.” “Werfen Sie schwungvoll die Kuscheltiere ins Bett.” “Sehen Sie ihr Kind noch einmal intensiv an, und küssen Sie es zum Schluss sanft auf die Augen.” Das sollten die Kinder doch wohl nicht lesen, wenn ihr Zutrauen in die Fähigkeiten ihrer Eltern nicht ernstlich Schaden nehmen soll.

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Diese Rezension wurde verfasst von OAL.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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