19 Mädchen und ich

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Teaser

Henning kommt in die erste Klasse und muss feststellen, dass er der einzige Junge unter 19 Mädchen ist. Henning findet das gar nicht so schlimm, doch sein großer Bruder sagt vorher, dass er verweichlicht wird, wenn er sich nur mit Mädchen abgibt.

Beurteilungstext

So versucht Henning sein Bestes. Jeden Tag führt er die Mädchen auf dem Schulhof in ein neues Abenteuer. Sie besuchen den Yeti, die chinesische Mauer, den Amazonas, die Internationale Raumstation und den Mond, und zum Schluss bauen sie ein superschnelles Rennauto. Der große Bruder will nicht glauben, dass Henning echte Abenteuer mit den Mädchen erlebt, doch am Ende muss er zugeben, dass Hennigs Leben gar nicht so schlecht ist, auch wenn das Rennauto Sarah Louise heißt.
Die Illustrationen wirken wie schnell hingeworfen, erzeugen aber mit zahlreichen Details eine klare Vorstellung der verschiedenen Szenarien, durch welche die Kinder der 1. Klasse reisen, bis der Ruf der Lehrerin zum Mittagessen ihre Traumreise unterbricht.
Die Zeichnungen zeigen das, was der Text erzählt, gehen aber jeweils ein wenig darüber hinaus. Was unter anderem auch dazu führt, dass auch die Kinder, die nicht wissen, was ein Yeti ist, sofort erkennen, worum es sich handelt, da das Schneemonster auf dem Bild das einzige Element sein dürfte, das sie nicht kennen.
Inhaltlich setzt sich das Buch mit den Vorurteilen des großen Bruders gegenüber Mädchen auseinander. "Morgen verwandeln dich diese 19 Mädchen in ein Weichei." Henning glaubt wohl, dass es so sein könnte und setzt alles daran, dass es nicht dazu kommt. Er erfindet die Spiele - ausgelöst durch Fundstücke auf dem Schulhof (Leiter, Spaten etc.) - und die Mädchen folgen ihm voller Enthusiasmus. Nur die Illustrationen zeigen, dass die Mädchen dabei auch Eigeninitiative entwickeln. Aus Hennings Sicht folgen sie ihm in seine Abenteuer. Allerdings akzeptiert er Natalies Vorschlag für den Namen des Rennautos.
Ihre Rolle zu finden und sich vom anderen Geschlecht abzugrenzen, ist eine der größten Aufgaben im Alter der Zielgruppe. Modelle für typisch männliches und typisch weibliches Verhalten werden ausprobiert und verworfen oder vertieft.
Für Kinder dieses Alters ist es vollständig normal, sich in Gedanken, im Spiel auf gefährliche Abenteuerreisen zu begeben und ein Held zu sein. Daher greift das Bilderbuch ausschließlich Themen auf, die den Kindern vertraut sind und problematisiert Fragestellungen, die sich sowieso ergeben.
Hilfreich wäre es sicher, das Buch gemeinsam mit anderen zu lesen/vorgelesen zu bekommen, damit man Ideen und Gedanken austauschen kann.