15, Jungfrau, Schlampe

Schlagwörter

• Familie

Teaser

Cloe ist 15 und eher Streberin als Schlampe, schämt sich für ihre alleinerziehende, übertrieben jugendliche Mutter, verliebt sich als sie ausnahmsweise in der "Schlampenkleidung" ihrer Mutter unterwegs ist, träumt von dem ihr unbekannten Vater und ärgert sich über die Aufmerksamkeit eines in sie verliebten Klassenkameraden.

Beurteilungstext

Der in der Ich-Form geschriebene Roman bemüht sich etwas übertrieben witzig zu sein und wirkt dadurch völlig unglaubwürdig. Die alleinerziehende, berufstätige Mutter, die in der Mittagspause auf dem Sofa Sex mit "Bekannten" hat und dabei von der Tochter zufällig vom Balkon aus beobachtet wird (im ersten Stock), die besorgt ist, weil ihre Tochter noch keinen Freund hat und dann versehentlich mit deren erster Liebe Whisky trinkt, Drogen nimmt und ins Bett steigt, hat mit der Realität von Mädchen in diesem Alter doch nur sehr wenig zu tun.

Die Probleme von Mädchen in diesem Alter mit Aussehen und Gruppenzugehörigkeit, Identitätsprobleme von Jugendlichen, die ihren Vater nicht kennen, werden angesprochen, aber die Chance sie ernst zu nehmen wird nicht genutzt, statt dessen werden sie veralbert.

Liest man denRoman als Spiel mit vertauschten Rollen und sieht die meisten Figuren als Karikaturen, dann gibt es sicher auch junge Mädchen, die Spaß an dieser Geschichte haben.

Sehr störend sind die immer wieder eingestreuten Markennamen, wie "Bofrost", "McDonalds", "Douglas" u.a. sowie Anspielungen auf Filme, Fernsehserien und Musikgruppen.
Versuche komisch zu sein, wenn “Hethiter” mit “Hängetitten” verwechselt wird, finde ich wenig gelungen.
"Scheißhintern", "Scheißtür", "Arsch" u.ä. sind Ausdrücke, die meiner Meinung nach nicht im Jugendbuch gedruckt werden müssten, auch wenn sie zum Jargon dieser Altersgruppe gehören.