Grobéty, Anne-Lise

Die Zeit der leisen Worte

Ein sicherlich schon älterer Ich-Erzähler erinnert sich an wenige , aber entscheidende Tage in seiner Kindheit in einer kleineren Stadt. Sein Freund Oskar und er sind unzertrennlich, ebenso wie es die Väter beider Jungen waren und sind. Sie haben den gleichen Schulweg, spielen miteinander, hecken Streiche aus, werden bestraft, aber sie halten zusammen wie Pech und Schwefel. Bis eines Tages eben die Zeit der leisen Worte einsetzt, kontrastiert zum Gebrüll und Geschrei der Reden Hitlers und seiner Vasallen. Die jüdische Familie Oskars ist ab sofort gefährdet, in der Schule wird er schikaniert, die Treffen werden spärlicher, dann wird die Familie angewiesen, woanders hin zu ziehen. Höhepunkt ist ein konspiratives Gespräch zwischen den beiden Vätern, das der Ich-Erzähler belauscht. Sein Vater bietet dem Vater Oskars an, ihn und seine Familie zu verstecken, ihm zu helfen, was der jedoch ablehnt, denn wahre Hilfe sei der Verzicht auf diese langjährige Freundschaft, um nicht noch mehr Menschen zu gefährden. Die Einsicht, man habe viel zu lange alltägliche Feigheit geübt und damit Worte zugelassen, die nun in Gewalt, Hass, Ausgrenzung, Leiden umgeschlagen seien, kommt zu spät. Der Vater Oskars vertraut der Familie jedoch ihr kleines neugeborenes Mädchen an, das wahrscheinlich die einzige Überlebende dieser jüdischen Familie sein wird. Man erfährt, dass man von ihnen nichts mehr hörte, als man selbst auf der Flucht ist, wie es Oskars Vater voraus gesagt hatte.

Barth-Grözinger, Inge

Etwas bleibt

Das Buch erzählt von den letzten Jahren der jüdischen Familie Levi in Ellwangen. Es ist eine Mischung von Dokumentation und Roman und umfasst den Zeitrahmen von fünf Jahren - 1933-1938 -, den Jahren, in denen die Juden in Deutschland immer stärkerem Druck ausgesetzt waren, in denen es aber auch manchen noch rechtzeitig gelang ins Ausland zu flüchten und so wenigstens ihr Leben zu retten.

Herman-Friede, Eugen

Abgetaucht! als U-Boot im Widerstand

Eugen-Herman Friede, Kind jüdischer Eltern, hat die nationalsozialistische Epoche überlebt. Sein "arischer" Stiefvater hat mit viel Mut seine Familie beschützt und im Widerstand auch anderen geholfen. 1945 wird die Familie noch verhaftet. Nur Eugen und seine Mutter überleben.