Zwillingssterne

Autor*in
Moracho, Cristina
ISBN
978-3-551-56005-6
Übersetzer*in
Weppen, Annette von
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
429
Verlag
Carlsen
Gattung
Erzählung/Roman
Ort
Hamburg
Jahr
2014
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
18,90 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Seit sie sechs Jahre als sind, entdecken sie das Leben gemeinsam. Es gibt nichts, was Althea und Oliver nicht gemeinsam getan hätten. Treppenstürze, Zelten, die erste Party, Bier und Halloween. Der erste Kuss. Sicher würde aus ihnen ein Liebespaar werden. Wenn Oliver nicht erst im August wieder aufgewacht wäre ...

Beurteilungstext

Oliver ist verzweifelt. „(...) ich habe keine Lust mehr, so zu tun, als wäre KLS nur eine kleine Unannehmlichkeit, während es gerade dabei ist, mir mein ganzes Scheißleben zu ruinieren.“ ES ist das Kleine-Levin-Syndrom. Und Oliver ist siebzehn, als ein Arzt ihm alle Hoffnung auf Heilung nimmt.
Eigentlich war alles gut. Althea und er sind beste Freunde seit ihrem sechsten Lebensjahr, machen alles zusammen, was zum Großwerden dazugehört und waren nun auf dem Weg in eine herrlich aufregende Liebesgeschichte – wenn Oliver nicht immerzu plötzlich einschlafen würde. Oder besser: Wenn er nicht erst nach Wochen oder gar Monaten wieder erwachen würde. Aber genau das tut er. Mitten drin fällt er raus. Aus der Welt, aus seinem Leben und aus dem Leben seiner besten Freundin. In der Zwischenzeit färbt Althea sich die Haare, beginnt zu rauchen, fühlt sich alleingelassen und liebt doch auch diesen anderen Oliver, der zutage tritt, wenn der echte sich im Dämmerzustand während einer Schlafphase kurz an ihrer Realität beteiligt. Denn abgesehen von Fressattacken, Aggression und Lethargie kennzeichnet den Schlafmodus nämlich auch dieses Begehren – das Althea tief berührt und an das Oliver sich nicht erinnern kann.
Cristina Moracho erzählt in ihrem Debüt-Roman nicht nur die berührende Geschichte einer jungen Liebe. Ihre Geschichte geht viel weiter. Viel tiefer. Es sind diese Löcher im (gemeinsamen) Erwachsenwerden, die ihre Protagonisten an den Rand der Belastbarkeit bringen. Der Riss zwischen den Realitäten der beiden Jugendlichen, der eine gemeinsame Entwicklung und damit das Verstehen des Anderen unmöglich macht. In ihrer scheinbar unfassbaren Aussichtslosigkeit bringt die amerikanische Schriftstellerin diese Erzählung zu Ende – und an einen Anfang. „Wie sich zeigt, haben sie beide Recht: Es fühlt sich gut an und es tut trotzdem weh.“ Das Leben ist niemals einfach.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von ar.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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