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• Freundschaft

Teaser

Eigentlich hatte Sofie sich auf diesen Kindergartentag richtig gefreut. Doch dann lädt Anna alle Freundinnen zum Geburtstag ein. Alle, außer Sofie...

Beurteilungstext

Sofie fühlt sich verletzt und zieht sich zunächst zurück, als sie mitbekommt, wie alle anderen Freundinnen von Anna zum Geburtstag eingeladen werden. Doch zieht sie sich nicht in sich selbst zurück, sondern setzt sich zu einer Gruppe anderer Kinder, die ein Puzzle legen. Dort erlebt sie, wie Alina, die die Kinder wegen ihrer Brille komisch finden, keinen Anschluss findet. Sie kann sich aufgrund des soeben erlebten Gefühls des Ausgeschlossenseins gut in Alina hinein versetzen und lässt sie bewusst mitspielen. Alina freut sich sehr. Es folgen weitere Situationen in denen Sofie, deren Wahrnehmung sich in diese Richtung schärft, Kinder beobachtet, die sich ausgeschlossen fühlen bzw. es tatsächlich sind. Bei jeder dieser Situationen steht am Ende die Frage: Was meinst du? Wie sollte sich Sofie/ wie sollten sich die Kinder entscheiden? Diese Besonderheit ist bereits auf dem Cover angegeben ('Mit Entscheidungsfragen als Gesprächsanlass'). Sie weist darauf hin, dass dieses Buch sich ganz besonders dafür eignet, in Kindergruppen als Anlass für Gespräche über Freundschaft und soziales Miteinander genutzt zu werden, es erscheint gezielt dafür geschrieben. Im Vordergrund steht die pädagogische Message, die sinnvoll, vielfältig und direkt transportiert wird: Schau, wie es anderen geht und kümmere dich um sie, wenn es ihnen nicht gut geht. Sofie und auch die Sprache einiger anderer Kinder wirken dabei manchmal etwas altklug, das schadet aber der Sache nicht. Hier geht es um das bewusste Wahrnehmen und Handeln im Sinne eines rücksichtsvollen Miteinander, und das kommt gut rüber. Die ansprechenden Illustrationen von Miriam Cordes unterstützen diese Wirkung. Die Mischung aus unterschiedlichen Mal-, Zeichen- und Collage-techniken macht es interessant, die Bilder zu betrachten, doch bleibt auch hier stets die Wahrnehmung der Situation im Vordergrund. Kinder können sowohl die Situationen als auch die Gefühle der jeweils ausgeschlossenen Kinder leicht wieder erkennen und sich damit auseinandersetzen. Ein ebenso geradliniges wie einfühlsames Bilderbuch mit klar und deutlichem pädagogischen Anspruch - aber ohne den berühmten erhobenen Zeigefinger. Gut gemacht und in der Praxis mit Sicherheit gut handhabbar.