Zusammen. Die Geschichte von den Bilder- und den Wortmenschen
- Autor*in
- Oberthür, Rainer
- ISBN
- 978-3-522-30432-0
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Nascimbeni, Barbara
- Seitenanzahl
- 40
- Verlag
- Thienemann
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 9,99 €
- Bewertung
Teaser
Eine kleine Geschichte über die Macht der Bilder und die Kraft der Sprache – und die Notwendigkeit, beides zusammen zu denken.
Beurteilungstext
Die Rede ist von zwei Ländern. In einem wohnen die Bildermenschen, die arm an Sprache sind. Nur mit Bildern können sie sich ausdrücken, sie sehen die wunderbare Natur, aber sie können sie nicht benennen. Von ihnen klar geschieden leben die Wörtermenschen, die den ganzen Tag sprechen, aber ihre Welt nicht sehen und keine Bilder zur Sprache haben. Beide Gruppen sind traurig, bis eines Tages zwei Kinder – eins aus jedem Volk – sich im Niemandsland treffen. Dabei entdecken sie einander und mit sich die wunderbare Gabe des jeweils anderen. Das Wörterkind entwickelt plötzlich Bilder zu seiner Sprache und das Bilderkind kann seine Bilder in Worte fassen. Das schafft nicht nur ein Miteinander, sondern auch eine tiefere Wahrnehmung und Durchdringung der Sicht auf die Welt. Plötzlich entsteht die Frage nach der Herkunft, dem Sinn des Lebens und der Bedeutung des Anderen.
Rainer Oberthür und Barbara Nascimbeni erzählen ihre mythologische Geschichte in Bildern und Worten. Während im Text mehr beschrieben als erzählt wird, stellen die Bilder in grafischen Zeichnungen – teils zurückhaltend, teils farbenfroh – dar, wie die einen und die anderen leben, die Welt erschließen und schließlich über sich hinaus wachsen. Die Bilder sind offene, digital kolorierte Bundstiftzeichnungen auf weißem oder farbig-monochromem Grund. Die Figuren sind naturalistisch, aber vereinfacht dargestellt.
Philosophisch und einfühlsam nähern sich Rainer Oberthür und Barbara Nascimbeni damit einem wichtigen Kern unserer Kultur, dem Zusammenspiel von Sprache und Phantasie. Auf den Punkt bringen sie dieses herausfordernde Verhältnis. Sehr zu empfehlen – jungen wie älteren Lesenden.