Zusammen. Die Geschichte von den Bilder- und den Wortmenschen

Autor*in
Oberthür, Rainer
ISBN
978-3-522-30432-0
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Nascimbeni, Barbara
Seitenanzahl
40
Verlag
Thienemann
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Stuttgart
Jahr
2016
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
9,99 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Zwei Völker leben auf der Welt. Sie wissen nichts voneinander. Die einen leben in der Welt der Bilder und die anderen in der Welt der Worte. Für Kinder haben beide Welten einen besonderen Zauber, aber je älter man wird, umso unglücklicher werden die Menschen über die leeren Bilder bzw. die leeren Worte. Die beiden unterschiedlichen Welten sind durch das paradiesähnliche Niemandsland getrennt. Eines Tages begegnen sich dort ein Bildermädchen und ein Wortjunge. Es entsteht eine neue Welt...

Beurteilungstext

"Zusammen. Die Geschichte von den Bilder- und den Wortmenschen" ist eine kleiner Ausflug in zwei virtuelle Welten - in die Welt der Bilder und die Welt der Worte. Die beiden Welten zeigen, welche Bedeutung die visuelle und die auditive Wahrnehmung für uns haben. Beziehungsweise lädt uns das Bilderbuch ein, über die Bedeutung nachzudenken und endet mit philosophischen Fragen. Das Bilderbuch bietet insofern unterschiedliche Gesprächsanlässe für ältere Kindergartenkinder, Vor- und Grundschüler. Insbesondere für das Philosophieren mit Kindern ist das Bilderbuch sehr geeignet.

Die Bilder- und die Wortmenschen führen völlig autarke Leben in den beiden verschiedenen Welten. Die einen erfreuen sich an den vielen farbenprächtigen Bildern ihrer Welt. Die anderen erfreuen sich an den vielen klangvollen Worten. Insbesondere die Kinder sind zu Beginn ihres Lebens verzückt über die sie umgebende Welt. Allerdings ändert sich die Sicht auf die jeweils umgebende Welt mit zunehmendem Alter sehr stark, es entsteht ein trauriger und bekümmerter Blick auf die Welt.
Diese Sequenz beschreibt einen typischen Umgang von Kindern mit der realen Welt, da sie Welt zunächst so nehmen, wie sie ist und sich an ihr erfreuen. Alles ist neu für sie, mit der Gewöhnung stellt sich eine Unzufriedenheit ein.

In dem Bilderbuch verlieren die älter werdenden Menschen den Sinn. Denn die gesprochene Sprache bleibt ohne Bilder, ohne Fantasie. Auf Grund dessen verfliegt die Wortlust der Kindheit. Und die unzähligen Bilder bleiben ohne Worte, die Bilder zu beschreiben. Auf Grund dessen verfliegt der Bilderrausch der Kindheit. Die Wort- und die Bildermenschen leben ohne Kenntnis voneinander ihre Leben. Bis an einem Tag eine Begegnung stattfindet, die ihre Welten verändern wird.

Im Niemandsland, das die beiden Welten voneinander trennt, begegnen sich zwei Kinder auf der Suche nach neuen Worten bzw. Bildern - ein Bildermädchen und ein Wortjunge. Die Worte des Jungen verwundern das Mädchen, zunächst wecken sie aber neue Bilder in ihr. Sie regen das Bildermädchen an, ebenfalls Worte zu nutzen, die wiederum im Jungen Bilder zum Leben erwecken. Nach vielen glücklichen Tagen im Niemandsland bringen die beiden Kinder ihre Völker zusammen, bei denen der gleiche Synergieeffekt entsteht wie bei den Kindern.

Alles erzählt uns eine Geschichte und kann Worte und Bilder in uns wecken und stellt uns die Frage nach dem Woher und wozu... und so entsteht ein neues gemeinsames Volk, das sich auf die Suche nach Antworten zu philosophischen Fragen macht.

Die Geschichte ist von Rainer Oberthür, einem Religionspädagogen. Er arbeitet als Dozent im Katechetischen Institut des Bistums Aachen in der Religionslehrerfortbildung und zusätzlich als Grundschullehrer, um seine Ideen selbst erproben zu können.

Die Bilder stammen aus der Feder von Barbara Nascimbeni. Sie ist eine international tätige Illustratorin. Die Bilder dieses Buches sind sparsam gehalten, auf weißem Hintergrund. Die Wortmenschen sind sehr passend dargestellt. Sie sind umgeben von Wortschlangen, die sich um ihre Körper luftig ausfüllen. Die Bilder in der Bilderwelt sind in meinen Augen etwas zu sparsam gewählt. Sie setzen sich daher nicht so stark von der Wörterwelt ab. Deutlich ist, dass der Zusammenschluss der Welten farbiger erscheint, wodurch die gegenseitige Bereicherung auch bildlich verdeutlicht wird.

Das Bilderbuch kann sowohl im Deutschunterricht als auch im Religionsunterricht gut eingesetzt werden sowie im Philosophieunterricht. Es bietet sich an, um über die Bedeutung von Bildern und Worten nachzudenken und sich philosophischen Fragen anzunähern.

Lisa Martje Koch

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von lko; Landesstelle: Hamburg.
Veröffentlicht am 01.07.2016

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