Zum Glück bist du kein Pilz!

Autor*in
Barrows, Annie
ISBN
978-3-95470-282-4
Übersetzer*in
Buck, Petra
Ori. Sprache
Illustrator*in
Espinosa, Leo
Seitenanzahl
44
Verlag
Klett Kinderbuch
Gattung
Bilderbuch
Ort
Leipzig
Jahr
2023
Lesealter
0-3 Jahre4-5 Jahre6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
BüchereiVorlesen
Preis
16,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Das Bilderbuch „Zum Glück bist du kein Pilz“ lädt zum gemeinsamen Philosophieren mit Kindern über das Thema „Was macht uns Menschen aus?“ ein. Der Junge im Bilderbuch stellt verschiedene Vergleiche an. Dadurch kommt er den menschlichen Eigenschaften immer näher und am Ende steht die Erkenntnis, dass alle Menschen unterschiedlich sind, aber sich doch ähnlicher sind als das meiste um uns herum.

Beurteilungstext

„Zum Glück bist du kein Pilz“, schon bei dem Buchtitel stellt sich die Frage „Warum ist es gut kein Pilz zu sein?“ Der Protagonist des Buches zeigt über seine unterschiedlichen Vergleiche: „Was uns Menschen ausmacht, woraus wir bestehen und was wir zum Leben brauchen?“
„Wir sind Menschen. Und deshalb sind wir anders als die meisten Dinge auf der Welt.“ Dieser Satz am Anfang des Buches führt dazu, dass der Junge auf jeder Seite neue Vergleiche anstellt: Wir sind anders als eine Tomatendose, anders als ein Schwimmbecken, anders als ein Pilz … So werden immer Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den gewählten Dingen, Pflanzen oder Tieren dargestellt. Mit einer Tomatendose sind die Menschen gar nicht vergleichbar. Das Schwimmbad hat ein bisschen Ähnlichkeit mit uns Menschen, der Wasser-Chemie-Anteil ähnelt unserem. Der Pilz braucht zum Leben genauso wie wir Menschen die Luft, das Wasser und etwas zum Essen. Die Hyäne ähnelt den Menschen körperlich, jedoch ist ihr Verhalten ganz anders. Am meisten ähneln sich die Menschen, aber trotzdem unterscheiden sie sich im Alter, in ihrem Geschlecht, in ihrer Sprache und mit ihren Vorlieben.
Die Leser*innen werden im Buch immer wieder durch Fragen wie „Kann ein Bagger Witze erzählen?“ oder Aussagen wie „Guck dir all diese Leute an!“ direkt angesprochen. Als es um die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den Menschen geht, wird die Frage von dem Jungen gestellt. „Sind wir gleich?“
Diese Vorgehensweise von Anni Barrows ermöglicht es mit den Zuhörer*innen ins Gespräch zu kommen. Sie können immer wieder selbst erzählen, was sie zu dem entsprechenden Thema meinen und werden somit aktiv aufgefordert sich mit dem Thema „Mensch sein - Anders sein“ auseinander zu setzen.
Die großen, bunten Bilder von Leo Espinos stellen sehr gut dar, was verglichen wird und was der Unterschied oder die Ähnlichkeit ist. Die Bilder sind sehr ausdrucksstark und passen zu den kurzen Sätzen auf der jeweiligen Seite. Die Gefühle des Jungen, der hier als Ich-Erzähler fungiert, können an der Mimik im Gesicht erkannt werden.
Zum Beispiel auf der Seite, als der Junge sagt: „Hey! Das bin ich. Und da bist du! Sind wir gleich?“ entsteht das Gefühl, dass er die Leser*innen direkt anspricht und mit dem Finger auf sie zeigt.
Die Sätze im Buch sind kurz. Es gibt viele Wiederholungen, in denen auf die bisherigen Vergleiche noch einmal eingegangen wird.
„Wir sind mehr wie eine Hyäne als wie ... eine Tomatendose, ein Schwimmbecken, ein Pilz oder ein Bagger“
Der im Buch immer wiederkehrende Satz mit den zwei kleinen Wörtern „als wie“ unterstützt in einer besonderen Art sprachlich noch einmal die Gleichwertigkeit und den Unterschied.
Das Buch ist, wie in der Widmung geschrieben, für „alle, die sich schon immer gefragt haben, ob da noch so jemand ist wie sie.“
Es kann gut Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter vorgelesen werden. Die direkte Ansprache und die dazu passenden ausdrucksstarken Bilder laden zu vielen gemeinsamen Gesprächen über das Thema Anders-Sein ein.
Es können mit den Kindern noch neue, andere Vergleiche angestellt werden. Die Kinder können zu ihren Ideen Bilder malen und diese anschließend in der im Buch vorgegebenen Weise vorstellen.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Bianca Krieger-Jakobi; Landesstelle: Hessen.
Veröffentlicht am 14.01.2024

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