Zuhause in Wimmlingen

Schlagwörter

• Familie
• Natur
• Sprachspiel
• Tiere

Teaser

Für einen Tag kann man hinter die Mauern des bekannten wimmlinger Wohnhauses schauen und die Bewohner:innen bei ihrem Alltag begleiten. Mit flotten Reimen und detailreichen Bildern schafft Berner eine gelungene Erweiterung zu ihrer Wimmelbuchreihe.

Beurteilungstext

Das Pappbilderbuch „Zuhause in Wimmlingen“ zeigt das Wohnhaus, das von der ersten Doppelseite der Wimmelbuchreihe von Rotraut Susanne Berner bekannt ist. Die Leser:innen begleiten dabei einen Tagesablauf der Bewohner:innen Thomas und Lene im zweiten Stock, Friedrich und Andrea in der ersten Etage und der Kleinfamilie mit Oliver, Tanja, Linus und Barbara im Erdgeschoss – vom Aufgang bis zum Untergang der Sonne. Dabei wird genau jener Zeitpunkt im Sommer gewählt, der bereits in dem zugehörigen Wimmelbuch dargestellt wird. Thomas und Lene stehen früh auf und suchen die Sachen für den Flohmarkt zusammen, Linus begleitet sie, Friedrich geht zur Fahrschule, während Andrea geschäftig im Haushalt arbeitet, Oliver renoviert mit seinem Freund Bernd das Wohnzimmer und Tanja genießt mit Barbara die Sonne im Garten. Kennen die Kinder das Wimmelbuch, so können sie hier intertextuelle Bezüge zwischen den Büchern herstellen.
Jeweils am oberen Rand wird je ein Geschoss ohne die sonst verschleiernde Hauswand abgebildet und erlaubt so einen Blick in die Wohnungen. Darunter findet man Vignetten als Kreise und freie Zeichnungen, die die Figuren in ihren Handlungen zeigen. Der Text erscheint immer am unteren Rand, wodurch das Layout insgesamt sehr übersichtlich ist. Erzählt werden die Geschichten wie üblich in gereimter Form und schildern auf witzige Weise den Alltag der Wimmlinger. Das Bilderbuch kennzeichnet sich durch die liebevollen Illustrationen mit zahlreichen Details zum Entdecken aus. So kann man beispielsweise die Sachen für den Flohmarkt vom Bollerwagen in der Wohnung von Thomas und Lene wiederfinden. Dadurch ist es möglich, über die Rahmenerzählung hinweg mit den Kindern die Bilder zu betrachten, diese gemeinsam zu benennen und dazu zu erzählen. Das Buch eignet sich daher wunderbar zur Erweiterung des Wortschatzes und um über den Tagesablauf und die Jahreszeit des Sommers zu sprechen. Auch spezifische Pflanzen wie Löwenzahn, Vergissmeinnicht und Kapuzinerkresse ebenso wie allerlei Tiere können von den Kindern zugeordnet werden. Etwas schade ist, dass die Umrisslinien, die für Berners Stil so markant sind, in dieser Ausgabe insbesondere im ersten und letzten Bild, das als formatfüllendes Wimmelbild sehr feingliedrig ist, recht unscharf wirken und von den anderen Wimmelbüchern abweichen. Alles in allem gelingt mit diesem Bilderbuch eine sinnvolle und freudebringende Erweiterung der Wimmlingen-Welt.