Zugvögel
- Autor*in
- Roher, Michael
- ISBN
- 978-3-85452-163-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Roher, Michael
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Picus
- Gattung
- BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 15,00 €
- Bewertung
Teaser
Über das Frühjahr und den Sommer kommen die Zugvögel in die Stadt. Luka freundet sich mit Paulinchen an und ist ganz traurig, als sie im Herbst mit den Zugvögeln weiterziehen soll. Paulinchen will bleiben. Sie will den Schnee sehen und in die Schule gehen. Schließlich findet sie Obdach bei der guten Frau Lorenz.
Beurteilungstext
Der Picus Verlag hat die 2. Auflage der "Zugvögel" herausgebracht, in der der Autor und Illustrator Michael Roher die komplizierte und hochaktuelle Geschichte von Migration mit einfachen Worten eindringlich erzählt. Die Zugvögel kommen im April aus dem Süden angeflogen und werden von dem Jungen Luka freundlich begrüßt. Da er weiß, dass sie kommen, sitzt er schon erwartungsvoll in einem Baum und winkt ihnen freudig zu, sie wechseln ein paar fremd klingende Zwitschertöne und teilen das Brot. Die Zugvögel sind Menschen mit abnehmbaren Flügeln und einem Schnabel an einem Band; also wären sie so wie alle anderen, wenn sie ihre Flügel und den Schnabel ablegen würden.
Paulinchen ist mit Oleg und Madame Petrova gekommen und freundet sich mit Luka an: Er lernt Worte in ihrer Sprache und sie in seiner, doch als es Herbst wird, heißt es Abschied nehmen, denn die Zugvögel müssen weiter ziehen. Madame Petrova und Oleg warnen Paulinchen: "Es ist uns nicht erlaubt zu bleiben." Paulinchen will nicht mehr ein Zugvogel sein, will bleiben und zur Schule gehen, den Schnee sehen. Dank des Mutes und der Großherzigkeit der guten Frau Lorenz, die ein großes Nest gebaut hat, ist es einigen Zugvögeln gelungen, den Winter über nicht zu verhungern und zu erfrieren. So wird Paulinchen auch von ihr aufgenommen in den Kreis der freundlichen Menschen von überall her und kann ihre Flügel ablegen.
Roher benötigt nur wenige, klare Worte, um diese ernste und doch poetische, durch die Illustrationen romantisch und beinahe etwas schwermütig anmutende Geschichte zu erzählen. Auf der Bildebene überzeugt er durch sensible Zeichnungen und ein großes Repertoire für Stofflichkeit und Struktur. Er verwendet dafür Papiere in unterschiedlichen Tönungen und Oberflächen, kombiniert sie mit Collagen aus Realobjekten und zeigt eine Fülle an Mustern und Schraffuren. Das Ganze ist grafisch sehr ansprechend, fein aufeinander bezogen und farblich harmonisch in warmen Erdfarben komponiert.