Zugvögel

Autor*in
Roher, Michael
ISBN
978-3-85452-163-1
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
32
Verlag
Picus
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Wien
Jahr
2016
Lesealter
8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
15,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kommen und gehen im Kreislauf des Jahres. Anhand von "Zugvögeln" wird das große Thema wandernder Volksgruppen beschrieben. Dabei gegen den Strom zu schwimmen ist schwer, bei Tieren wie bei Menschen. Schön zu erleben, wie Ignoranz und Engstirnigkeit mittels Wärme und Fürsorge, Hoffnung geben. Das dabei ausgerechnet ein biblisches Thema Unterstützung bietet, ist schön - die Arche als Zeichen des Schutzes der Arten von Morgen ist wunderbar.

Beurteilungstext

Michael Rohers "Zugvögel" ist ein herrlicher Beitrag zur Verständigung und Toleranz der unterschiedlichsten Wesen auf dieser Erde. Dabei ist völlig unerheblich, ob es sich um Tiere oder Menschen handelt. Im Grunde sind ja alle Wesen gleich. In uns wohnt die Liebe zum Leben und dem daraus resultierenden Willen, dass Bestmögliche daraus zu machen. Was das Beste ist, entscheidet jeder für sich selbst. M. Roher nimmt sich des großen Themas der "Wandernden" an. Kommen und Gehen macht sie aus und stellt den Sinn Ihres Lebens dar - genau wie bei den Zugvögeln. Sesshaftigkeit bedeutet Stillstand und Vergehen. Im April mit einer Schaar Gleichgesinnter angekommen, wird das Bleiben von Pauline und den anderen geduldet, da das Weiterziehen bekannt und absehbar ist. M. Roher gelingen dazu wunderschöne Illustrationen. Motive der Vogelwelt werden der angekommenen Gruppe übergestülpt, so dass Vogelmenschen - Menschenvögel agieren. Zwischen Luka und Paulinchen, beginnt eine Freundschaft, die die abschätzigen Blicke der Einwohner vergessen lässt. Lukas Offenheit und Unvoreingenommenheit ermöglichen Anzukommen, sich wohl zu fühlen und einzurichten. Auf einen wunderschönen Sommer folgt der Herbst und man entscheidet sich zum Weiterziehen. Einander näher gekommen und die Vorzüge des Sesshaften zu schätzen, lassen in Pauline die Entscheidung zum Bleiben reifen. Dies aber bedeutet Abschied von Vertrautem. Schön zu erleben, dass zwischen all der Ignoranz und Ablehnung, Hilfe und Unterstützung für den Wunsch da sind. Auch wenn die Zahl derer die helfen vergleichsweise gering erscheint, so reicht sie aus, den Schritt des Bleibens zu wagen. An diesem Punkt die Arche als Symbol zu verwenden ist toll und erweitert den Kreis der Helfenden. Ein Schiff in mitten des Meeres der Ablehnung verleiht Hoffnung und gibt Kraft. Dieses Schiff auf den höchsten Baum zu setzen, vermittelt Sicherheit und Unerreichbarkeit. So über den Dingen stehend, könnte Individualität wachsen und gedeihen. Die Flügel der Wandernden am Ende an den Nagel zu hängen hat Symbolkraft. Parallel dazu ist zu erkennen, dass auch Andere diesen Weg bereits gegangen sind. Offen bleibt, wie es Pauline mit der Entscheidung ergeht. Mut, vertraute Wege zu verlassen kann Mittel sein uns neu zu erkennen, erfordert in der Auseinandersetzung damit aber auf jeden Fall Stellungnahme. Simpel und einfach und deshalb im Kinderbuch richtig angelegt!

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Veröffentlicht am 28.09.2016

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