Zähnchen, Zähnchen, auf das Dach!

Autor*in
Xun, Liu
ISBN
978-3-946986-05-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Chinesisch
Illustrator*in
Xun, Liu
Seitenanzahl
36
Verlag
Edition Bracklo
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Gräfelfing
Jahr
2019
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
19,80 €
Bewertung
eingeschränkt empfehlenswert

Teaser

Der erste Zahn ist ausgefallen und jetzt muss Opa ihn aufs Hausdach werfen, damit alles gut wird. Nur wo ist Opa? Niuniu muss ihn suchen und läuft durch das ganze Dorf an vielen Bekannten und Freunden vorbei. Endlich findet sie ihn und Opa macht, was alle Opas vorher gemacht haben. Er wirft den Zahn auf s Dach. Nur ist ungewiss, ob es die gleiche Wirkung haben wird, denn das Haus wird bald abgerissen und die riesigen Hochhäuser in der Nachbarschaft zeigen, dass sich Vieles ändern wird.

Beurteilungstext

Die Welt, die die Kinder mit diesem Buch erfahren, ist weit von ihrer Erfahrung entfernt. Das schadet eigentlich nicht, denn es erweitert schon den Horizont, wenn auf andere Kulturen geblickt wird. Eltern dürfen allerdings die Kleine nicht allein lassen damit, wenn sie mehr wollen, dass (vielleicht) neugierig durchgeblättert wird. Dies gilt um so mehr, als ein zentrales Problem, das auch in Europa bewegt, in einer Art und Weise behandelt wird, die zumindest Nachfragen notwendig macht. Dabei geht es weniger um die Art und Weise, wie mit dem ersten Zahnausfall umgegangen wird. Parallelen zur Zahnfee sind schon vorhanden. Bemerkenswert und nicht gerade aufbauend für ein demokratisches Bewusstsein ist vielmehr der unkritische Fortschrittsglaube des Textes, der sich in der passiven Akzeptanz der Zerstörung der eigenen Lebenswelt widerspiegelt. Die Bilder versuchen schon dem ein Kontra entgegen zu setzen, wenn sie die Hochhäuser riesig auf die kleine Niuniu am Ende blicken lassen. Deren Blick richtet sich aber nicht mutig auf eine Bedrohung sondern versucht die Idylle („pass auf meinen Zahn auf“) weiter zu treiben, obwohl doch deutlich wurde, dass bald kein altes Haus mehr steht.
Noch ein Satz zum Charakter des Textes: Vermutlich liegt es am Original, dass er so wenig kindgemäß rüber kommt. Er wirkt distanziert, wenig lebendig und benötigt viel Erklärung. Manchmal gibt es zudem Bild-Text-Scheren; was geschrieben steht, hat im zugeordneten Bild keine Entsprechung.
Der Zeichenstil entspricht der Idylle. Mit freundlichen Farben und feiner Zeichnung wird eine quasi dörfliche Harmonie abgebildet, die in klarem Kontrast zu dem steht, was am Ende kommt.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von WAt; Landesstelle: Baden-Württemberg.
Veröffentlicht am 01.02.2021

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