Wurzelwärts und Wipfelwärts

Autor*in
Krejtschi, Tobias
ISBN
978-3-7795-0370-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Krejtschi, Tobias
Seitenanzahl
36
Verlag
Peter Hammer Verlag
Gattung
BilderbuchMärchen/Fabel/SageSachliteratur
Ort
Wuppertal
Jahr
2012
Lesealter
4-5 Jahre6-7 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
16,90 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Der Wipfelwicht möchte wissen, wie es ist, "unten" zu sitzen, und der Wurzelwicht möchte wissen, wie es ist, "oben" zu sitzen. So machen beide sich gleichzeitig auf den Weg und klettern den Baum hinunter resp. hinauf, auf dessen Wipfel resp. zwischen dessen Wurzeln sie jeweils leben. Sie treffen verschiedene Tiere und auch sich gegenseitig, ohne sich zu erkennen, bis sie zufrieden an ihrem jeweiligen Ziel angelangt sind. Das Leporello-Bilderbuch erzählt beide Geschichten auf jeweils einer Seite.

Beurteilungstext

Die Idee ist witzig und gefällt Kindern im Vorschulalter sicherlich sehr. Liest und schaut man das Leporello von der einen Seite, entfaltet sich die Geschichte des Wipfelwichtes, bis der hohe Baum in seiner ganzen Pracht zu sehen und der Wicht im Wurzelwerk angekommen ist. Liest man die andere Seite des Leporellos, dann entfaltet sich die Geschichte des Wurzelwichtes von unten nach oben, ebenfalls bis der Baum in Gänze dasteht. Beide begegnen den selben Tieren, die mit witzigen Dingen beschäftigt sind: Der Biber liest einen komplizierten Bauplan, der Elch spielt gegen sich selber Schach, das Eichhörnchen tanzt zur Musik eines Plattenspielers, die Eule ist verschlafen, der Specht schlägt Nägel ein, um Bilder aufzuhängen, und die Elster genießt ihre glitzernden Schätze. Genau in der Mitte des Baumes treffen sie sich, aber keiner der Wichte nimmt sich Zeit, den anderen anzuschauen, sonst hätten sie sich vielleicht erkannt.
Am Ziel angelangt, sind beide zufrieden - der Weg hat sich gelohnt. Was weiter geschieht, ob beide wieder Plätze tauschen, und wie sie überhaupt dort leben, bleibt offen.
Die Illustrationen sind ohne Hintergrundgestaltung auf eine beigefarbene Fläche gesetzt. Einzig der Boden ist ausgestaltet, dort wächst Gras, dort sind Pusteblumen und ein Bachlauf zu sehen. Die kräftigen Farben sind zumeist in erdigen, ruhigen Tönen gehalten. Die Figuren sind leicht karikierend überzeichnet und mit witzigen Attributen ausgestattet, die zum Teil nur für die erwachsenen Mitleser zu erkennen sind, zum Teil aber auch für die Kinder als Accessoires anthropomorph gestalteter Tier verständlich: Aus dem Bauplan des Bibers wird ein Papierschiffchen, und der Elch trägt eine Brille. Die Schallplatte des Eichhörnchens (überhaupt: Plattenspieler und Schallplatte!) ist Girl in Oslo der norwegischen Gruppe Bigbang. Bei der Eule brennt eine fast heruntergebrannte Kerze, und ein aufgeschlagenes Buch hängt auf dem Ast. Die Krähe hat eine altmodische Taschenuhr im Nest und trägt eine Perlenkette um den Hals, und der Specht ist ein Munch-Liebhaber. Die Wichte selber tragen Norweger-Mützen und Schals.
Kindern bereitet die doppelte Geschichte sicherlich Vergnügen, doch fehlt auch für sie Inhalt, der dem witzigen Einfall Nachhaltigkeit verleiht. So überzeugt das Buch vor allem in der Gestaltung. Und das Vorlesen muss geplant werden - immerhin misst der Baum (also das Buch) ganz ausgefaltet 2,50 m!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von gst.
Veröffentlicht am 01.01.2010

Weitere Rezensionen zu Büchern von Krejtschi, Tobias

Krejtschi, Tobias

Manchmal ist da einer

Weiterlesen
Krejtschi, Tobias

Monstermampf

Weiterlesen
Krejtschi, Tobias

Monstermampf

Weiterlesen
Krejtschi, Tobias

WIPFELWÄRTS - WURZELWÄRTS

Weiterlesen
Krejtschi, Tobias

Wie der Kiwi seine Flügel verlor

Weiterlesen
Krejtschi, Tobias

Wie der Kiwi seine Flügel verlor

Weiterlesen