Wo kommen unsere Sachen her? Auf Lieferwegen um die Welt
- Autor*in
- Dürr, Julia
- ISBN
- 978-3-407-75710-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Dürr, Julia
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Beltz & Gelberg
- Gattung
- Sachliteratur
- Ort
- Weinheim
- Jahr
- 2023
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 18,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Woher kommen all die Dinge in unserer Wohnung? Auf den ersten Blick ist das einfach. Den Schokoaufstrich kaufen wir im Supermarkt, das Kuscheltier und der Stuhl werden geliefert. Aber: Steckt nicht mehr dahinter? Dass die Käufe am Ende einer langen Produktions- und Handelskette stehen, die sich über Länder und sogar Kontinente erstreckt, zeigt Julia Dürr mit ihrem Sachbilderbuch.
Beurteilungstext
Woher kommen all die Dinge in unserer Wohnung? Der Schokoaufstrich kommt aus dem Supermarkt, das Kuscheltier wird übers Internet bestellt und der Stuhl wird aus dem Möbelladen geliefert. Aber: Steckt nicht mehr dahinter? Dass die Käufe am Ende einer langen Produktionskette stehen, die sich über Länder und sogar Kontinente erstreckt, zeigt Julia Dürr mit ihrem Sachbilderbuch. Zunächst geht es um die Rohstoffe, die in verschiedenen Ländern und Kontinenten gewonnen und zur Weiterverarbeitung an andere Orte transportiert werden. Dann folgen erste Schritte der Herstellungskette, für den Schokoaufstrich z.B. die Ernte und die Fermentierung der Kakaobohnen, das Sammeln und die Verarbeitung von Haselnüssen, die Gewinnung von Fett, Milch und Zucker sowie der Transport der verschiedenen Zutaten bis in die Fabrik für den Schokoaufstrich. Die Autorin verfolgt im Hinblick auf das Kuscheltier die Erdölförderung, die Weiterverarbeitung des Erdöls in einer Erdölraffinerie zu Naphta, das in einer Plastikfabrik zu Plastikkügelchen weiterverarbeitet und später zu dünnen Polyesterfäden für das Kuscheltier-Fell gesponnen wird. Das geschlagene Holz für den Stuhl wird mit dem Holzvollernter zum Sägewerk gebracht. In der Möbelfabrik werden die Holzteile mit den Schrauben zusammengesetzt, die ihrerseits über den Weg – Erzmine - Aufbereitungsanlage – Stahlwerk - Schraubenfabrik – an den Ort der Stuhlproduktion gelangt sind. Die Illustratorin beschreibt anschließend den Weitertransport der drei ausgewählten Güter. Sie zeigt die technischen Fortschritte der Transportmöglichkeiten vom Altertum bis zu unseren heutigen Containerhäfen, Güterbahnhöfen und Flughäfen auf, diesen äußerst komplexen Verladezentren und Knotenpunkten für Sattelschlepper, Züge Schiffe, Flugzeuge etc. Sind die Rohstoffe bzw. deren Zwischenprodukte im Zielland angekommen, erlauben gut ausgebaute Energie- und Verkehrssysteme mit unterschiedlichen, immer kleiner werdenden Fahrzeugen eine schnelle Verteilung über die Hochregallager bis hin etwa dem Supermarkt und schließlich bis zum Verbraucher. Durch den Handel ist die ganze Welt miteinander verbunden. Das Buch vermittelt den Lesern und Leserinnen einen ersten Eindruck über die Möglichkeiten und Chancen der globalen Welt. Das Thema wird vorrangig als technisches und logistisches Unterfangen präsentiert. Zwar spart Julia Dürr ein Kapitel über unseren klimaschädlichen Energiekonsums in den Handelsketten nicht aus, bildet bewusst hieraus aber keinen Schwerpunkt. Das tut dem lehrreichen, anschaulichen und detailreichen Sachbilderbuch, dessen Thema in der Kinderbuchliteratur viel zu selten verhandelt wird, keinen Abbruch. Zum Schluss ermuntert Julia Dürr die Leser und Leserinnen, im eigenen Haushalt herauszufinden, welches Ding wohl die weiteste Reise hinter sich hat.
Grafisch aufgebaut wie ein verzwicktes großformatiges Wimmelbuch muss geschaut, gesucht und gedanklich verbunden werden, um den weltweiten Handel in den Blick zu bekommen und die großen logistischen Herausforderungen zumindest ansatzweise zu erkennen. Die braun-blau-grau-rosa Farbpallette ist bedeckt bis trüb gehalten, die Zeichnungen sind skizzen- und schablonenhaft. Als Bilder führen die Zeichnungen der Gesichter kein eigenes Leben – passend zu ihrer Aufgabe, das Geschehen unter sachkundlichen Aspekten und verallgemeinerbar zu illustrieren.