Wo bitte geht’s nach Schenectady?
- Autor*in
- Scrimger, Richard
- ISBN
- 978-3-8251-7499-6
- Übersetzer*in
- Ernst, Alexandra
- Ori. Sprache
- Kanadisches Englisch
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 152
- Verlag
- Urachhaus
- Gattung
- –
- Ort
- Stuttgart
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 11,90 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Die 12-jährige Jane Peeler reist mit ihrem Vater, ihren beiden jüngeren Brüdern und der Großmutter von Kanada in die USA zur Mutter, die dort arbeitet. Bei einem Tankaufenthalt trifft sie auf den unglücklichen Marty, der unbedingt nach Schenectady muss, weil sein Bruder dort beerdigt wird.
Beurteilungstext
Mit viel Humor beschreibt der Autor Richard Scrimger wie Jane die Welt und ihre Mitmenschen sieht, wobei es ihr besonders wichtig ist, ihrer Mutter zu ähneln und ebenso wie sie, dazu in der Lage zu sein, anderen Menschen zu helfen.
Sie versteht ihre Großmutter nicht, findet ihren Vater manchmal etwas seltsam, und ihre beiden Brüder scheinen auch eher von einem anderen Stern zu stammen als sie. Trotzdem ist Jane relativ glücklich.
Als die Familie zum Tanken anhält und der Vater die Windeln des jüngsten Sohnes wechselt, lernen Jane und Bill Marty kennen. Marty ist obdachlos und zu Fuß unterwegs zu seiner Familie, die er schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hat, weil er der Versager der Familie ist. Kurzentschlossen nehmen Jane und Bill Marty mit. Sie verstecken ihn im Kofferraum. Natürlich fällt seine Anwesenheit irgendwann auf, und jetzt wächst die Großmutter über sich hinaus. Schließlich ist es der arme Marty, der als einziger helfen kann, als das Auto liegen bleibt. So kommt es, dass Janes ganze Familie an der Beerdigung von Martys Bruder teilnimmt und miterleben darf, wie er in den Schoß seiner eigenen Familie zurückfindet.
Und Jane stellt fest, dass nicht nur sie, sondern auch Vater, Großmutter und ihre beiden Brüder etwas aus der ganzen Geschichte gelernt haben.
Es fällt auf, dass diese Geschichte, die vollständig aus der Perspektive von Jane erzählt wurde, darauf verzichtet, die Erwachsenen kleiner und dümmer darzustellen und die Kinder weit überlegen sein zu lassen. Trotzdem zeigt sich, dass Jane intelligent und aufgeweckt ist. Sie eignet sich gut als Rollenmodell für heranwachsende Mädchen, weil sie über das, was sie tut nachdenkt, und dann entschlossen zu dem steht, wofür sie sich entschieden hat, unabhängig davon, welche Probleme sich für sie selbst daraus ergeben. Beim Lesen wird jeder entdecken, dass er ähnliche Situationen selbst schon einmal erlebt hat. Umso besser, wenn man nun darüber lachen kann - und vielleicht auch beim nächsten Mal in der tatsächlichen Situation mit einem kleinen Lachen reagiert.
Herauszuheben ist auch der stille Humor des Autors, der nicht zu Lasten einer Person oder Personengruppe geht. Es handelt sich um ein rundherum gelungenes Buch, das in keiner Schulbücherei fehlen sollte.