Wir suchen uns ein Stück vom Glück

Autor*in
Neele,
ISBN
978-3-401-70975-8
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Balmaseda, Marta
Seitenanzahl
32
Verlag
Arena
Gattung
BilderbuchBuch (gebunden)Sachliteratur
Ort
Würzburg
Jahr
2017
Lesealter
4-5 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
14,00 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Teaser

Die kleine Maus zieht los und möchte ein Glück finden. Sie befragt die Eule, den Fuchs, den Dachs, die Eichhörnchen und noch viele Tiere mehr. Wenn wirklich alles besser damit ist, dann will sie für sich und den Maulwurf auch eins haben. Als die Maus am Abend erschöpft zu Hause beim Maulwurf ankommt, hat sie kein Glück mitbringen können, stellt aber nun fest, dass sie ihr Glück schon längstens hatten.

Beurteilungstext

Das großformatige quadratische Bilderbuch werden sich kleinere und auch größere Leser immer wieder gerne zur Hand nehmen, denn es ist äußerlich optisch und auch innerlich inhaltlich sehr ansprechend. Das Außencover mit seinem Lackdruck lockt sehr an. Blütenranken, die in einer Herzform verzweigt sind, umrahmen das glückliche Tierpaar- Maulwurf und Maus. Kleine Tiere blicken uns und dem Tierpaar frohgemut und gelassen entgegen. Der Maulwurf und die Maus umarmen sich und sind ganz vertraut zusammengerückt. Eine wohlige Zweisamkeit wird beim Betrachten vermittelt. So sehen eigentlich glückliche Menschen/ Tiere aus. Doch manchmal sucht man etwas, dass man bisher gar nicht wahrgenommen hat, dass einem so nicht bewusst war. Der Maus in unserer Geschichte geht es so. Sie hat gehört, dass alle von dem Glück zu finden reden, und wenn man eins hat, dann soll es einem besser gehen. So beschließt sie, ein Glück für sich und den Maulwurf zu finden und verspricht ihm: „ Du wirst sehen: Wenn ich eins gefunden habe, wird es für uns ganz wunderbar.“ Sie ist den gesamten Tag unterwegs und wird von einem Tier zum Anderen geschickt. Die Eule meint: “Glück kann man nicht kaufen, aber wenn man reich ist, kommt das Glück von alleine.“ Deshalb geht die Maus zum reichen Fuchs, doch dieser ist der Ansicht, dass Glück nur die haben, die bestimmen dürfen. Daher führt sie die weitere Suche zum Bären. Hier warten schon viele Tiere mit ihren Fragen und der Bär antwortet ihr, dass er gar keine Zeit für Glück hat; sie solle zum Dachs gehen, der nichts zu tun und ganz viel Zeit hat. Dem Dachs wiederum erscheint die Jugend und wer sein Leben noch vor sich hat als pures Glück und er schickt die Maus zum Waschbär. Dieser ist zwar jung, doch dafür unbekannt. Seiner Meinung nach ist das Glück bestimmt beim bekannten Zaunkönig. Doch der Vogel ist sich nicht sicher, ob sich alle nur für seine Stimme interessieren. Er meint: „Glück haben die, die so geliebt werden, wie sie sind.“ Eigentlich sind der Maus nun schon so viele Glücks – Botschaften vermittelt worden, aber sie hat immer noch nicht verstanden, dass Bruchteile alle Hinweise mit ihrem Glück verbandelt sind. So sucht sie weiter bei den Eichhörnchen, die sich lieben. Diese meinen aber, dass das Glück nur zu denen kommt, die nie streiten und schicken sie zu den Kaninchen. Zwar ist es bei den Kaninchen immer lustig und sie teilen alles, aber ein Kaninchen klagt der Maus, dass er nie seine Ruhe hat. Deshalb verweist er sie zur Eule zu gehen. Da war die Maus schon und so begibt sie sich zurück zum Maulwurf. So lange war sie unterwegs gewesen und jetzt konnte sie nicht mal ein Glück mitbringen. Das Herz wurde der Maus mit einem mal ganz schwer. Der Maulwurf findet das gar nicht schlimm und er bekräftigt es mit seiner Aussage:“ Uns hat doch vorher nichts gefehlt.“ Als beide vertraut und innig in der untergehenden Abendsonne sitzen und die Maus erschöpft angelehnt beim Maulwurf zur Ruhe kommen kann, da geht ihr ein Licht auf und sie erkennt ihr Glück. Sie hat gesucht und gesucht und dabei war es die ganze Zeit schon da. Sofort fällt mir der Spruch ein: „Manche suchen ihr Glück, wie eine Brille, die sie auf dem Kopf tragen.“ oder „Das Gute liegt so nah, wir müssen es nur erkennen!“ Danke für dieses wunderbare Bilderbuch und die aktuelle Aussage und Botschaft. Text und Bild ergeben eine Einheit. Immer wieder entdecken wir beim Betrachten liebevolle Details und können nur staunen und uns freuen. Mimik und Gestik sind deutlich erkennbar. Die Tiere wirken natürlich und sind durch teilweise Kleidung etwas vermenschlicht. Die farbenfrohen Nass-in-Nass Malereien sind mit Schraffuren und Linienbegrenzung gestaltet. Das dazu gehörende Umfeld der jeweiligen Tiere ist gekonnt in Szene gesetzt. Die Eule z. Bsp. in ihrer Nähwerkstatt; ein Nadeligel und Eulenstift, angefertigte Gewänder auf Kleiderpuppen für Maus und Bär… . Es lassen sich viele witzige Dinge entdecken, denen viel Liebreiz innewohnt. Schon die erste Doppelseite der rührigen Geschichte finde ich grandios. Maulwurf und Maus liegen relaxt auf Liegestühlen in der Sonne und philosophieren. Und wie sich Kinder das Innere von etwas vorstellen und auch so malen/ zeichnen, so gewährt uns die Künstlerin einen Einblick in das Innere des Hauses der beiden Tiere. Hier gibt es viele Parallelen zu einer menschlichen Behausung. Außerdem sehen wir die eingewachsenen Möhren, die grabenden Regenwürmer und Wurzeln verschiedener Pflanzen. Ich kann nur sagen, das Buch hat Suchtcharakter und ich kann es nur wärmstens weiter empfehlen. Vielen Dank und weiter so!

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von WS; Landesstelle: Thüringen.
Veröffentlicht am 01.10.2017

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