Wir sprechen mit den Händen
- Autor*in
- Huainigg, Franz-Joseph
- ISBN
- 978-3-219-11218-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Ballhaus, Verena
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- –
- Gattung
- BilderbuchSachliteratur
- Ort
- Wien
- Jahr
- 2005
- Lesealter
- 6-7 Jahre8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 12,95 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
Wie klingt die Welt? Immer wieder stellt Lisa sich diese Frage, denn sie ist von Geburt an gehörlos. Viel mehr noch als hören zu können wünscht Lisa sich aber Freunde, die sie so annehmen, wie sie ist. Zum Glück gibt es Thomas, der mit Lisa Gebärdensprache sprechen kann. (Verlagstext)
Beurteilungstext
Von den vorgestellten vier Büchern ist dieses das “Fachlichste”. Die Grundsituation ist wie gehabt: Ein Kind mit einer Hörbehinderung wird ausgegrenzt, sogar für dumm und unfähig gehalten, nur weil sie auf Zurufe nicht reagiert und sich gestikulierend verständlich zu machen versucht. Erst als eines Tages ein Junge mit hörbehinderten Eltern den Dialog in Gebärdensprache aufnimmt, bricht das Eis der Ausgrenzung, man lernt sich zu verstehen und findet die neuen Verständigungswege sogar interessant.
Dazu werden ausführlich Tipps für den Umgang mit Hörbehinderten gegeben, die aus der Art der Sinnesempfindungen resultieren, das internationale Fingeralphabet und wichtige “Wörter” der Gebärdensprache werden gezeigt und einzelne faszinierende Anregungen gegeben, wie man die Eindrücke eines Hörbehinderten von Musik etwa nachempfinden kann. Trotz dieser relativen Informationsfülle entspinnt sich eine anrührende kleine Geschichte, die das Lesen und Schauen reizvoller macht.
Interessant wiederum die optische Umsetzung, die im Text wieder wichtige Wörter hervorhebt und in den Bildern das Gesagte wie mit einer zeichnerischen Gebärdensprache wiederholt und verdeutlicht. Die Zeichnungen und Skizzen, gemischt aus Feder- und Farbstiftzeichnung sowie monochromen stempelartigen Formen und grafischen Elementen zeigen durchaus die Verwandtschaft zu den anderen Bänden, sind aber viel stärker auf Information und “Zeichensprache” ausgerichtet. Dennoch gelingt den Autoren durch eingestreute Gags und Skurrilitäten, eine leichtverdauliche und fröhliche Atmosphäre zu schaffen und aufrechtzuerhalten.
Auch hier ein sehr gelungener Versuch der Verständigung über selbstgeschaffene Ausgrenzungen hinweg.