Wie wir mal Weihnachten gerettet haben
- Autor*in
- Lipan, Sabine
- ISBN
- 978-3-7795-0552-5
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- Zilberman, Sasha
- Seitenanzahl
- 48
- Verlag
- Peter Hammer Verlag
- Gattung
- Buch (gebunden)Erstlesebuch
- Ort
- Wuppertal
- Jahr
- 2016
- Preis
- 9,90 €
- Bewertung
Teaser
Weil Mama und Papa arbeiten müssen, übernehmen Janni und seine beide Geschwister die Vorbereitungen für Heiligabend in Eigenregie – und am Ende gibt es für Mama und Papa „eine schöne Bescherung“.
Beurteilungstext
Manchmal sind die Umstände eben nicht abzusehen – und so wird am 23. Dezember plötzlich klar, dass sowohl Mama als auch Papa am Heiligabend bis 18 Uhr arbeiten müssen. Nun ist nichts so wie sonst, dabei gibt es für den 24. Dezember doch ganz feste Rituale: Es muss aufgeräumt werden, eine Ente wird beim Bauern geholt, letzte Besorgungen werden erledigt und der Baum wird aufgestellt und geschmückt. Das möchte der kleine Janni auch in diesem Jahr nicht missen – und so überredet er seine beide größeren Geschwister Jonas und Julia kurzerhand dazu, die Vorbereitungen in diesem Jahr einfach selbst in die Hand zu nehmen. Dass die dann doch etwas unkonventionell verlaufen, es am Ende aber dennoch eine Ente und einen Baum gibt, liegt da bereits in der Luft. So sind Mama und Papa am Abend zwar auch relativ erstaunt, aber die von Mama festgestellte „schöne Bescherung“ ist dann doch irgendwie wörtlich gemeint.
Sabine Lipan erzählt realistisch ein nicht ganz wahrscheinliches, wohl aber vorstellbares Ereignis. Erzählt wird die Geschichte von Janni selbst, der mit seiner altklugen Art die Welt der Erwachsenen durchschaut und sich erstaunlich kompetent im Umgang mit Verhaltenskonventionen und Erwartungen gibt. Dabei entstehen komische Effekte, wo Janni eben noch nicht ganz überschaut, was die Zusammenhänge zwischen den Dingen und Ereignissen eigentlich sind. Dann kombiniert er logisch, mit erstaunlichen Ergebnissen. Zum Beispiel wird die Ente aus Teig geformt, weil doch eine Ente gebacken wird und das doch deutlich auf eine Teigspeise hinweist. Kuchen wird ja auch gebacken. So kommen viele humorvolle Momente zustande, die nicht nur die kindlichen Leser zum Schmunzeln bringen, sondern auch einen doppelten Boden für die Erwachsenen erzeugen. Auch gemeinsam kann das Buch so zur genussvollen Lektüre werden.
Garniert sind die – für ein Erstlesebuch – mittellangen Kapitel mit den Bildern von Sasha Zilbermann. Die mit Computer bearbeiteten Drucke zeigen die Figuren mal auf Weißgrund, mal in teilweise gezeigter, immer aber reduzierter und plakativer Umgebung. Die Figuren sind typisiert in ihrer Darstellung, und doch in der Reduktion gerade ausdrucksstark. So entsteht ein offener Vorstellungsraum, der zum Imaginieren und Weiterdenken einlädt.
Ein schönes Buch für junge Leser ohne den üblichen Weihnachtskitsch – durchaus zu empfehlen!