Wie wir Energie erzeugen

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Teaser

Wie können wir Menschen die "Super-Kräfte" unserer Umwelt für uns nutzen? Was ist eigentlich Elektrizität und was haben die "Super-Kräfte" damit zu tun? Diesen Fragen geht das Buch "Wie wir Energie erzeugen" auf den Grund.

Beurteilungstext

In seinem Sachbuch "Wie wir Energie erzeugen" thematisiert Philip Bunting die Energiegewinnung durch fossile Brennstoffe sowie erneuerbare Energien. Die Gewinnungsprozesse werden dabei ausführlich und mit Illustrationen beschrieben und erklärt. Dabei wird sowohl auf die Geschichte der Energiegewinnung durch den Menschen geblickt und auch das Phänomen der Elektrizität wird erklärt. Danach wird ein Blick auf die fossilen Brennstoffe geworfen und dabei die Problematik des Treibhauseffektes und der Klimaerwärmung beleuchtet, bevor die "Super-Kräfte" (also die erneuerbaren Energien - Wind, Sonne, Wasserstoff, Wasserkraft, Erdwärme, Kernspaltung, Kernfusion) der Erde eingeführt werden. Diese werden dabei erklärt und die Energiegewinnung aus ihnen thematisiert. Zum Abschluss werden Zukunfts- sowie Handlungsperspektiven für die Leser*innen eröffnet.
Die Darstellungen der komplexen Thematiken werden durch eingeschobene und eher wenig mit dem Inhalt verbundene humoristische Kommentare des Autors aufgelockert, die sicherlich die inhaltliche Tiefe leichter zugänglich machen, beim Lesen und Nachvollziehen allerdings ablenkend wirken können. Die in einem digitalen, vereinfachten comicartigen Stil gezeichneten Illustrationen und die ästhetische Gestaltung des Buches sind dabei ansprechend und unterstützen den Verstehensprozess des geschriebenen Textes maßgeblich durch bspw. Darstellungen der Maschinen, die zur Energiegewinnung genutzt werden. Bei Abbildungen der "Super-Kräfte" und anderen Objekten wurden diese hierbei mit großen Augen versehen, manche haben auch einen Mund bekommen und drücken mit diesen auch Emotionen aus. Die Aufarbeitung der Thematik wirkt textlastig und umfangreich, schwierige Wörter werden allerdings mit einfachen Worten passend erklärt und es wird versucht, einfache Sprache mit Wissenschaftlichkeit zu verknüpfen.
Kritisch sehe ich allerdings die Handlungsperspektiven am Ende des Buches. Auch, wenn diese auf der individuellen Ebene sinnvoll erscheinen (auf Baden verzichten, Licht ausschalten, ...), vermittelt diese 10-Punkte-Liste den Eindruck, dass der individuelle Mensch den größten Beitrag zum Schutz des Klimas und damit zum Überleben der Menschen beiträgt. Die Verantwortung für diese Problematik wird damit auf die Einzelpersonen abgeschoben, die natürlich ihren Beitrag leisten können, deren Einfluss aber im Vergleich zu großen Unternehmen und Politik nichtig ist. Dass einer der 10 Punkte das "laut werden" und protestieren ist, mindert die Unterstützung dieses Narratives nur wenig ab.
Kann man über diesen Punkt hinwegblicken, überzeugt das Buch durch die kindgerechte Darstellung der schwer greifbaren Thematik der Energie und Energiegewinnung mit einem großen Fokus auf erneuerbaren Energien sowie der Zukunft dieser und stellt damit auch zukunftsorientiert einen Teil der Zukunft der Menschen mit und durch die "Super-Kräfte" der Erde dar.