Wie Licht schmeckt
- Autor*in
- Ani, Friedrich
- ISBN
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 189
- Verlag
- Hanser
- Gattung
- –
- Ort
- München
- Jahr
- 2002
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- Bücherei
- Preis
- 12,00 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
An seinem 14 Geburtstag streift Lukas ziellos durch die Stadt bis er die blinde Sonja trifft. Durch sie verwandelt er sich, nimmt alles anders und intensiver wahr und ist nach diesen 2 Tagen und Nächten ein Anderer geworden.
Beurteilungstext
Überraschend, packend, den Duktus und die Sprache der Jugendlichen treffend, zieht der Autor den Leser in den Strudel der Ereignisse an Lukas 14. Geburtstag. Lukas ist ein introvertierter, untypischer Junge, der eigenbrötlerisch und viellesend, aber auch frech und manchmal dumm und gemein in seinem Verhalten versucht aus der eher beklemmenden Familiensituation auszubrechen. Sein Vater ist ein schweigsamer Taxifahrer und seine Mutter legt Horoskope und überfordert Mann und Sohn durch ihre Exzentrik. Lukas haut ab in die große Stadt, streift herum und als er auf der Rolltreppe falschfahrend einen Unfall mit der schönen 17jährigen blinden Sonja provoziert, wird alles anders. Er will diese junge Frau kennenlernen, spioniert ihr nach, weiß nicht recht was er will, verhält sich ungeschickt und unsicher. Aber irgendwie scheint dieses junge Mädchen, das als Kellnerin jobbt, gerne ins Kino geht, um Filme ganz anders zu “sehen” und zu erleben, als man sich das vorstellen kann auch Interesse an ihm zu haben. Sie gibt ihm ihre Telefonummer und er geht zusammen mit ihr und ihrer Freundin ins Schwimmbad. Er wäre fast ertrunken, wenn sie ihm nicht das Leben gerettet hätte und er erfährt mit ihr eine ganz neue, aufregende Zärtlichkeit und Intimität, die ihn fasziniert und gleichzeitig überfordert. Sie zeigt ihm eine andere Welt, die er nicht kannte, durch sie verändert er sich und erkennt was wirklich wichtig ist und zählt. Unweigerlich muss man an das vielstrapazierte bekannte Zitat aus dem “Kleinen Prinz” denken: “Man sieht nur mit dem Herzen gut”. Am Ende kann er ihr in einer berührenden Szene zeigen, wie das Licht wirklich schmeckt und damit knüpft er auch den abgerissenen Faden zu seinen Eltern, besonders seiner Mutter wieder an.
Immer spannend und treffsicher in den Dialogen gelingt es dem Autor eine ungewöhnliche und wahre Geschichte über das wirkliche Leben von Jugendlichen in unserer Gesellschaft zu erzählen. Das hohe Tempo und die pointierte Innensicht des Jungen reißen einem einfach auch als erwachsener Leser mit.
Einfach gut.