Wie Franz Kaiser den Fußball erfand

Autor*in
Teich, Karsten
ISBN
978-3-596-85180-5
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Teich, Karsten
Seitenanzahl
32
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
Frankfurt
Jahr
2006
Lesealter
8-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
12,50 €
Bewertung
sehr empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die Geschichte, wie Franz Kaiser, Sohn vom Seifen-Kaiser, das Fußballspielen erfand.

Beurteilungstext

Fußball-Sachbücher sind voll damit aufzuzeigen, dass das Fußballspielen eine ganz alte Angelegenheit und sozusagen gemeinsames Kulturgut der Menschheit ist, und das seit Jahrtausenden. Weit gefehlt! Endlich einer, der es besser weiß - Karsten Teich!
In Wort und Bild überzeugt er seine Leser und Betrachter, “wie Franz Kaiser den Fußball erfand” - also nix mit Jahrtausende alter Tradition! Nun kann man endlich Schwarz auf Weiß nachlesen, wie es wirklich war. Fußball ist nämlich ein deutsche Erfindung, und Schuld daran waren wieder einmal - die Frauen, vielmehr: die Mütter!
Franz Kaiser (also nicht etwas Kaiser Franz) war nämlich der Sohn vom Seifen-Kaiser, und als solcher durfte er keine dreckigen Hände haben, oder der Vater kriegte Kopfweh. Und man kann sich auch vorstellen, wie die fette Frau Kaiser mit ihrer Perlenkette - sichtlich um Vornehmheit bemüht, aber mit den Ellenbogen beim Essen auf dem Tisch - vermutlich einen Schwächeanfall nach zwei anderen erlitt beim Anblick einer schmutzigen Jungenhand.
Und Franz mit den sauberen (Seifen)Händen wurde der Liebling aller anderen aufgebrezelten Mütter, mit mehr Geld (des Mannes) als Verstand gesegnet, und so dauerte es nicht lange, da war das Ballspiel vollends verboten. Die Jungen saßen missmutig und brüteten dumpf vor dem Ball vor sich hin, bis der Franz in seiner Wut aufsprang und dem blöden Ball einen Fußtritt versetzt und gleich darauf den abprallenden Ball an die Brust bekam - der Fußball war geboren.
Wunderbar ist der Siegeszug des Fußballs in absurden Bildern festgehalten: Die Figuren alle zweidimensional, ohne jede Tiefe, als wären sie in ihren übertriebenen Dimensionen aus Buntpapier ausgeschnitten, die Jungen mit mit endlosen dünnen Beinen, die Mütter alle fett, mit onduliertem Haar und Schmuck, mit hochhackigen, viel zu kleinen Schuhen an den viel zu fetten unproportionierten Beinen, die in einer Art Schweinsfüßchen enden. Nur zum Schluss, da stehen sie alle mit auf dem Fußballfeld, genau so lächerlich, weil immer noch schmuckbeklunkert und vornehm geschminkt, aber in Sporttrikot, das ihre fetten Oberarme und Schenkel mitsamt Kniestrümpfen vollends ins Lächerliche zieht.
Ein boshaftes Buch, das wohl eher ältere oder gar erwachsene Leser in seiner Boshaftigkeit so recht zu würdigen wissen.

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Diese Rezension wurde verfasst von avn.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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