Wer liebt, verliert
- Autor*in
- Uebach, Evelyn
- ISBN
- 978-3-8415-0536-1
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- –
- Seitenanzahl
- 300
- Verlag
- Oetinger
- Gattung
- Erzählung/RomanTaschenbuch
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2018
- Lesealter
- 14-15 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 14,00 €
- Bewertung
Teaser
Ihre beste Freundin Blanche ist in Gefahr und deshalb schleust sich Vicky in die Glamourgesellschaft der Familie Dorville, in die Saya Nord ein. Dort möchte sie Robin Dorville kennenlernen, um ihn zur Rede zu stellen – denn er ist es, der ihre Freundin Blanche bedroht.
Beurteilungstext
Vicky ist völlig angstfrei! Sie ersteht ein teures Ticket für eine der begehrten Partys der Glamourgesellschaft Saya Nord und hat Glück: Sie trifft auf Robins besten Freund Vin und schließlich auf Robin selbst. Und von da an gibt es für sie kein Zurück mehr, nur noch den Weg in eine Welt von Oberflächlichkeit, Macht und Intrigen.
Ein wenig unrealistisch, diese Glamourgesellschaft. Ein wenig auch wie eine Sekte. Es gibt die Goldenen Gesetze der Saya Nord, die das Leben und die Hierarchie innerhalb der Gesellschaft regeln. Robin ist der Herrscher der Gesellschaft. Zusammen mit dem Vorstand und den Harmonien entscheidet er über interne Konflikte. Die Erstharmonie ist die Herrscherin.
Dekadent ist das Leben in dieser Saya Nord auch. Feiern, lange wachbleiben und lange schlafen ist Pflicht. Einzig der Zusammenhalt innerhalb der Gesellschaft scheint moralisch nicht verwerflich zu sein. Aber was ist es eigentlich, das die Gesellschaft zusammenhält? Die Leserinnen erfahren lediglich von den zermürbenden Streitereien einiger junger Frauen, die sich – wie auch Vicky – als Harmonie bewerben. Außerdem von Robins Schwester Gwynnia und seinem bestem Freund Vin, die heimlich ein Paar sind, und von anderen engsten Familienmitgliedern, die sich nicht nur wohlwollend gegenüberstehen.
Eine Identifikation mit der Protagonistin Vicky ist für junge Mädchen, die sich in der Adoleszenz befinden, sicherlich sehr reizvoll: Vicky ist schön, sie ist reich (ihrem Vater gehören die noblen Wächt-Hotels) und sie kann Robin für sich gewinnen! Nur: Will sie das? Nein, denn eigentlich verabscheut sie die Glamourgesellschaften. Doch, denn sie fühlt, dass Robin sie wirklich mag und dass etwas mit dem Tod seiner Mutter tatsächlich nicht stimmt.
Das Leben, das Vicky führt, hat mitnichten einen Bezug zur Lebenswirklichkeit. Es sei denn, die Leserin gehört zur Elite der High Society. Aber warum sollten junge Mädchen sich nicht für eine Liebesgeschichte im Glamour-Korsett interessieren? Vicky als Erzählerin des Jugendromans klingt glaubhaft, wenn sie von ihren inneren Konflikten berichtet und den Leserinnen einen Blick auf ihre Gedanken und Gefühle gewährt.
Vicky ist hin- und hergerissen in dieser Welt des Glamours. Sie steht ihr äußerst kritisch gegenüber, reflektiert das Abgehobene und empfindet es als durchaus tadelnswert. Doch ihrer Freundin Blanche bleibt sie stets verbunden, auch als sich herausstellt, dass Blanche mit der Saya Nord und auch mit der konkurrierenden Glamourgesellschaft von Robins Bruder bestens vertraut ist.
Der Text ist altersgerecht geschrieben, allerdings leuchtet mir als Leserin nicht ein, warum in kurzen, verstreuten Kapiteln ausgerechnet Clea, die langjährige Freundin Robins zu Wort kommt.
Wer vom Cover auf den Inhalt des Romans schließt, wird nicht enttäuscht. In leuchtend goldenen Buchstaben der Titel, darüber eine Skyline – ebenfalls in leuchtendem Gold – und davor wiederum ein golden glänzendes Pärchen (die junge Dame zieht sich gerade einen Schuh an, während der junge Mann sie stützt). Das Pärchen „steht“ auf dem O aus dem Titel Glamour Girls, das O wiederum ist ein silberner Ring mit einem Saphir.
Was stimmt in der Saya Nord nicht? Gelöst wird das Rätsel in Band 2 der Dilogie. Es bleibt also spannend.