Wer ist Jennifer Jones?

Autor*in
Cassidy, Anne
ISBN
978-3-596-80760-4
Übersetzer*in
Ganslandt, Katarina
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Seitenanzahl
351
Verlag
FISCHER Schatzinsel
Gattung
Krimi
Ort
Frankfurt
Jahr
2008
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Preis
8,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Jennifer Jones, zehn Jahre alt, tötet ihre beste Freundin im Wald. Nach der Zeit im Gefängnis wird ihr Name geändert und sie kommt in die Obhut der Sozialarbeiterin Rosie. Jennifer Jones, nun Alice Tully, erzählt rückblickend ihre eigene Geschichte und versucht, ihre Vergangenheit zu bewältigen, um in der Gegenwart leben zu können. Die Öffentlichkeit und die Medien jedoch lassen Alice nicht zur Ruhe kommen und versetzen sie in eine ständige Angst, entdeckt zu werden.

Beurteilungstext

Jennifer Jones ist ein einsames Mädchen, das sich nach der Zuwendung und Liebe seiner Mutter sehnt, die sie immer wieder alleine lässt. Im Laufe ihrer Kindheit lernt sie, dass sie sich auf niemanden verlassen kann, denn immer wieder lässt man sie im Stich. Die Angst davor, allein gelassen zu werden manifestiert sich in ihrem Inneren. Als ihre beste Freundin ihr die Freundschaft aufkündigt und sie allein im Wald lassen will, bringt Jennifer sie um. Jennifer erzählt die Geschichte ihrer Kindheit rückblickend. Die Verschachtelung der zwei Zeitebenen, der Vergangenheit und der Gegenwart, zieht sich durch das ganze Buch. Da sie immer nur Teile ihrer Geschichte preisgibt, die sich erst allmählich zu einem Ganzen vervollständigen, wird die Spannung erhöht. Man möchte unbedingt wissen, wie es weitergeht, wie es denn bloß zu einem Mord kommen konnte. So erzählt Jennifer Jones zwei Geschichten aus ihrer Perspektive: einerseits die Geschichte ihrer Kindheit einschließlich des Mordes und andererseits die Geschichte ihres Lebens nach der Zeit in Haft, sechs Jahre später. Die personale Erzählperspektive ermöglicht es dem Leser, Jennifer und ihr Leben zu verstehen. Es ist fast so, als gebe man nicht mehr Jennifer, sondern ihrer Mutter die Schuld an dem Tod des Mädchens. Der Leser kann sich in die Protagonistin, in ihre Gedanken einfühlen, empfindet Mitleid mit ihr und hat das Gefühl sie zu verstehen.
Jennifer versucht, sich in der Gegenwart zurechtzufinden und hofft, nicht von den Medien entdeckt zu werden. Doch diese nehmen ihre Geschichte immer wieder auf, versuchen, sie zu finden und schaffen es schließlich auch. Jennifer muss ein zweites Mal ihren Namen ändern, ihre vertrauten Personen zurücklassen und umziehen. Das Buch endet mit dem Anfang der Studienzeit von Kate Rickmann, ihrer dritten Identität, und der Hoffnung des Lesers, dass sie nun ihre Vergangenheit hinter sich lassen und leben kann.

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Diese Rezension wurde verfasst von sesu.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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