Wer erforscht die Welt?

Autor*in
Gwinn, Saskia
ISBN
978-3-7913-7544-1
Übersetzer*in
Ludwig, Walter
Ori. Sprache
Englisch
Illustrator*in
Albero, Ana
Seitenanzahl
32
Verlag
Prestel
Gattung
BilderbuchSachliteratur
Ort
München
Jahr
2023
Lesealter
6-7 Jahre8-9 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
didaktisches MaterialVorlesen
Preis
18,00 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Kinder sind von Natur aus Forscher*innen und Entdecker*innen – täglich lernen sie Neues kennen und entwickeln so ihr Bild von ihrer Umwelt. Sie wollen wissen, wie die Dinge funktionieren, damit sie selber damit umgehen können. Dabei interessiert sie auch, was man noch entdecken kann und was andere vor ihnen schon herausgefunden haben. Auf diese Neugier der Kinder geht das Buch „Wer erforscht die Welt?“ von Saskia Gwinn und Ana Albero ein.

Beurteilungstext

„Lerne 24 echte Wissenschaftler*innen und ihre Berufe kennen“ – so heißt der Untertitel des Buches „Wer erforscht die Welt“. Da wird viel versprochen: Es ist schon eine große Herausforderung, das Leben und Arbeiten von 24 Personen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Bereichen darzustellen. Ob das in einem Bilderbuch gelingen kann?
Das Buch hat eine Rahmenhandlung: Mutter und Kind haben im Fernsehen offensichtlich eine Sendung mit dem Titel „Wissenschaftler*innen retten die Welt“ gesehen und reden darüber. Das Kind möchte vor allem wissen, wer denn dann an Zeitreisen arbeitet, wenn die Forscher*innen damit beschäftigt sind, die Welt zu retten. Die Mutter erklärt in einem Rundumschlag, was für Wissenschaftsbereiche es gibt und nennt zu jedem Bereich zwei oder drei Wissenschaftler*innen, die darin forschen. Soweit – so konstruiert: Das Kind wird dargestellt als ein Kind des späten Kindergarten- oder frühen Grundschulalters. Da ist schon die Frage des Kindes nach der Arbeit an Zeitreisen eher unwahrscheinlich. Auch würde ein Kind diesen Alters wohl kaum geduldig Ausführungen über elf verschiedene Themen anhören, die seine Frage keineswegs sofort beantworten. Der Rahmengeschichte sind am Anfang und am Ende des Buches je eine Doppelseite gewidmet, und am Ende jeder anderen Doppelseite tauchen Mutter und Kind auf und leiten mit je einer Frage und Antwort zum nächsten Wissenschaftsgebiet über.
Auf zwölf Doppelseiten sind zwölf Gebiete der Naturwissenschaften comicartig durch mehrere Bilder mit kurzen Erklärungen und teilweise Sprech- oder Gedankenblasen dargestellt: Paläontologie, Astronautik, Meteorologie, Bioakustik, Robotertechnik, Meeresbiologie, Geologie, Botanik, Arthropodologie, Klimaforschung, Medizin und Astrophysik. Die Illustratorin Ana Albero trägt mit ihren schlichten, auf wesentliche Inhalte ausgerichteten Bildern dabei sehr zum Verständnis bei. Zu jedem Bereich werden mit je einem Bild und einem Satz zwei Wissenschaftler*innen gezeigt, in einem Bereich drei. Um diese Wissenschaftler*innen und ihre Arbeit kennenzulernen, reicht das nicht – es ist ein Anstoß, um ins Nachdenken zu kommen und eventuell selber weiter zu forschen.
Interessant ist die Auswahl der Wissenschaftler*innen. Ganz überwiegend leb(t)en sie im 19. Und 20. Jahrhundert und es sind nicht die gängigen Namen, die oft in Kinderbüchern zu naturwissenschaftlichen Themen auftauchen. Es werden zehn Männer und 15 Frauen vorgestellt, und es sind Menschen aus vielen unterschiedlichen Ländern. Zu den neun US-amerikanischen Forscher*innen gehören fünf Afroamerikaner*innen und eine Frau mexikanischer Abstammung. Es gehört viel Recherche dazu, diese Auswahl zusammenzustellen und thematisch sinnvoll einzubinden. Insofern ist das Buch vor allem auch für vorlesende Eltern spannend! Da die Informationen im Text sehr knapp sind, gibt es am Ende des Buches drei Seiten, auf denen die einzelnen Wissenschaftler*innen mit einem kleinen passbildartigen Bild der Illustratorin Ana Albero und einem kurzen Text mit den Lebensdaten und einer etwas genaueren Beschreibung ihres Forschungsschwerpunktes vorgestellt werden.
Es ist ein in vieler Hinsicht interessantes Buch – allerdings fällt es mir schwer, mir einen Adressatenkreis dafür vorzustellen. Von der Art und der Aufmachung her richtet es sich an Kinder des späten Kindergarten- und frühen Grundschulalters. Für diese sind die vielen Namen und Fremdwörter aber eher schwer aufzunehmen. Die Breite der Themen könnte ältere Grundschulkinder ansprechen – dafür sind es aber doch sehr wenige Informationen zu jedem Thema. Ein Einsatz in der Grundschule zum Anregen von eigener Forschung ist vorstellbar. Dafür ist natürlich die Auswahl der Wissenschaftler*innen sehr günstig, da hier nicht der Eindruck entstehen kann, Naturwissenschaften seien eine Sache "weißer Männer".

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von HDB; Landesstelle: Sachsen-Anhalt.
Veröffentlicht am 21.12.2023

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