Wenn Menschen flüchten
- Autor*in
- Schädlich, Susan
- ISBN
- 978-3-551-25096-4
- Übersetzer*in
- –
- Ori. Sprache
- –
- Illustrator*in
- von Knorre, Alexander
- Seitenanzahl
- 32
- Verlag
- Carlsen
- Gattung
- Sachliteratur
- Ort
- Hamburg
- Jahr
- 2016
- Lesealter
- 8-9 Jahre10-11 Jahre
- Einsatzmöglichkeiten
- –
- Preis
- 3,99 €
- Bewertung
Schlagwörter
Teaser
60 Millionen Menschen sind auf der Flucht - Warum verlassen Menschen ihre Heimat? Wie ergeht es Kindern auf der Flucht? Welche Wege nach Europa gibt es und warum wird es immer gefährlicher und schwieriger? Wie war das in früheren Zeiten? Wer, wohin und warum wandern Menschen aus? - Dies Fragen versucht das Büchlein mit Infos, Erklärungen und Erlebnisberichten für Kinder verständlich zu beantworten.
Beurteilungstext
Auf nur 32 Seiten und mit hilfreichen und das Verstehen unterstützenden Illustrationen finden die jungen LeserInnen in verständlicher Sprache eine große Fülle von Informationen zum Thema Migration und Flucht. Die Aufbereitung der Infos finde ich gelungen: Zum einen sind sie fragengeleitet und zum anderen sowohl durch konkrete Erlebnisberichte und Beispiele kontextualisiert. Die beiden Erlebnisberichte zeigen beispielhaft verschiedene und zugleich auch typische Fluchtgeschichten: Da ist die türkische Kurdin Ronya, die 1996 mit ihrer Familie aus der Türkei nach Deutschland floh und über die Schwierigkeiten der Integration zu Beginn berichtet und da ist der 16jährige Abean aus Syrien, dessen Flucht über die "Balkanroute" mehr als 37 Tage gedauert hat. Ergänzend zu den erzählenden Texten gibt es Infokästen zur Situation der Kurden in der Türkei und zur aktuellen Lage des Krieges in Syrien.
Die Gestaltung des Büchleins ist hervorragend: lesefreundliches Layout, viele Absätze, farbige Hervorhebungen der Schlüsselsätze, Infokästen und erläuternde Bilder zum Text, ohne die eigentliche Botschaft durch allzu viel "Schnickschnack" zu verdrängen.
Gut gefällt mir auch der Ansatz, Flucht und Flüchtlinge in den historischen Kontext von Migration und Ein- bzw. Auswanderungen global zu stellen und die besondere Gefährdung von Kindern zu thematisieren.
Kritisch anmerken möchte ich, dass die deutlich zunehmende Anzahl von rassistischen gewalttätigen Übergriffen auf "Fremde" und ihr Unterkünfte doch ein wenig zu sehr verniedlicht werden, wenn es auf S. 15 heißt: "Manchmal passiert es sogar, dass Flüchtlinge oder ihre Unterkünfte angegriffen werden."
Etwas hilflos wirkt auch die abschließende Aufforderung an die LeserInnen, "neugierig sein, Kopf einschalten, hinschauen". (S. 32)
Aber alles in allem ist es ein brauchbares und hilfreiches Material, das den Weg in die Schulen unbedingt finden sollte.