Wenn er mich findet, bin ich tot

Autor*in
Rapp, Elisabeth
ISBN
978-3-423-74001-2
Übersetzer*in
Ori. Sprache
Illustrator*in
Seitenanzahl
380
Verlag
dtv
Gattung
Ort
München
Jahr
2013
Lesealter
14-15 Jahre16-17 Jahreab 18 Jahre
Einsatzmöglichkeiten
Bücherei
Preis
13,95 €
Bewertung
empfehlenswert

Schlagwörter

Teaser

Die 14-jährige Tilly fühlt sich verfolgt. Die Angst quält sie. Auch in dem Jugendlager in Finnland findet sie keine Ruhe. Dann wird Sandra ermordet. Tilly ahnt: Der Mörder wollte sie töten. Aber warum? Die Antwort liegt in der Vergangenheit, die Tilly in sich verschlossen hat. Sie muss die Tür öffnen…

Beurteilungstext

Tilly fühlt sich, solange sie denken kann, verfolgt. Die 14-Jährige gilt als bindungsunfähig und schwer erziehbar. Wo auch immer Tilly ist, ständig beschleicht sie das Gefühl der Angst. Panikattacken gehören zu ihrem Alltag.
Die Geschichte beginnt im Nordosten Finnlands. Dort im Nirgendwo sollen Tilly und andere schwer erziehbaren Jugendliche beim Bau einer Jugendherberge helfen: Eine Jugenderziehungsmaßnahme. In Sandra findet die introvertierte Tilly eine Freundin, von der sie bewundert wird. Dass Sandra auch so aussehen möchte wie Tilly, wird der Freundin allerdings zum Verhängnis: Ihre Leiche wird im Schnee gefunden. Wer hat Sandra ermordet? Einzig Tilly beschleicht eine Ahnung: Ist Sandra für sie gestorben? Gemeinsam mit Sandras Freund Kolja und Paolo versucht Tilly das Geheimnis um den Tod der Freundin und damit auch das Geheimnis ihrer Vergangenheit zu lüften.
Elisabeth Rapps Geschichte lebt von der Spannung, die bis zum Schluss nicht abreißt. Wer verfolgt Tilly? Welche Geheimnisse trägt sie in sich? Warum soll sie sterben? Diese Fragen treiben die Handlung voran. Immer stärker verdichtet sich die Geschichte. Der Spannungsbogen steigt kontinuierlich an.
Ihre Gedanken und Albträume hält die Ich-Erzählerin Tilly in ihren Panikbüchern fest. Die Tagebucheinträge haben die Funktion der Vorausdeutungen: Gleich zu Beginn der Reise fühlt Tilly sich von einem Mann verfolgt und schreibt:
""15.9.12, Terminal 1, Helsinki
Fühl mich belauert von Mann um 35, schwarze Outdoor-Klamotten, graue Strickmütze, schwarze Schnürstiefel.""
Nach dem Ende der Erziehungsmaßnahme lebt Tilly in Lauterstetten bei dem Sozialpädagogen Beck. Obwohl die Gefahr gebannt scheint, fühlt Tilly sich verfolgt. Nicht zu Unrecht wie sich später herausstellt:
""6.1.13
Lauter Stellen für Heckenschützen in Lauterstetten, allein bis zur Bushaltestelle 26 Möglichkeiten.""
Die Tagebucheinträge stechen durch einen veränderten Schrifttyp hervor. Das gibt dem Text Luft. Die einzelnen Szenen sind in Kapitel eingeteilt. Die Sprache der Protagonisten ist frech. Im Gegensatz dazu gibt es die poetischen Passagen: ""Die Landschaft ist in grünes Polarlicht getaucht, in das vom Himmel gebündeltes, violettes Licht herab fällt. Meine Augen brennen, und ich blinzle heftig die Tränen weg."" Die Sprache ist so abwechslungsreich wie die Handlung. Das macht das Lesen zu einem kurzweiligen Vergnügen.
""Wenn er mich findet, bin ich tot"" - dieses Buch hat alles was eine gutes Jugendbuch braucht: Eine spannende Handlung, eine abwechslungsreiche Schreibe und Protagonisten, die auf ihrem steinigen Weg ins Erwachsenenleben lernen, dass es Menschen gibt, die sie verstehen und denen sie vertrauen können: Freunde eben.

Für namentlich oder mit Namenskürzel gekennzeichnete Beiträge und Beurteilungen liegt die presserechtliche Verantwortung beim jeweiligen Autor bzw. bei der jeweiligen Autorin.

Diese Rezension wurde verfasst von Beu.
Veröffentlicht am 01.01.2010

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